Im Cap-Markt gibt es jetzt „Heimat-Täschle“ regionaler Produktion. Foto: Stefanie Schlecht

Mit seiner Regionalmarke bietet der Landkreis Böblingen jetzt auch Maultaschen an. Das Rezept ist von Paladion-Chef Thomas Heiling.

Bei diesem Anblick macht jedes Schwabenherz ein Freudenhüpferle: Eine knusprig gebratene Maultasche räkelt sich verführerisch auf einem Bett aus Kartoffelsalat. Die Gabel zerteilt den Teigmantel, die kräutergrüne Füllung kommt zum Vorschein, und wenn der erste Happen das Geschmackszentrum kitzelt, breitet sich ein würzig-warmes Wohlgefühl im Göschle aus.

Ja, es gibt tatsächlich unangenehmere Jobs als über die Vorstellung einer neuen Maultasche aus regionaler Produktion zu berichten. Darum ging es jetzt bei einem Pressetermin im Holzgerlinger Cap-Markt, zu dem das Böblinger Landratsamt in Person von Landwirtschaft- und Naturschutzamtsleiterin Yvonne Bäuerle eingeladen hatte.

Zu Heckengäulinsen und Streuobstwiesensaft kommen jetzt Maultaschen

Heimat-Täschle“ steht auf der Verpackung, die mit dem Logo der Regionalmarke des Böblinger Landkreises bedruckt ist. „Heimat – nichts schmeckt näher“ heißt die Marke, die sich die Vermarktung regionaler Produkte zum Ziel gesetzet hat. Im Sortiment gibt es unter anderem bereits Heckengäulinsen sowie Streuobstwiesenapfelsaft. Und jetzt eben auch Maultaschen.

Die Rezeptur geht auf zwei kreative Köpfe der lokalen Gastroszene zurück, die ebenfalls auf der Packung abgebildet sind: Der eine ist Thomas Heiling, Heckengäu-Koch, Vorsitzender des Gastronomie-Netzwerks „Schmeck den Süden“ und Chef der Böblinger Restaurants im Paladion und in der Mineraltherme. Der andere ist Uwe Fausel, Küchenmeister bei der auf Feinkost spezialisierten Knapp Gourmetinsel in Grafenau.

„Nichts ist wichtiger als regional zu genießen und regionale Vermarktung“, meint Heiling, für den es deshalb nur ein logischer Schritt sei, die Heimatproduktpalette um dieses schwäbische Leibgericht zu erweitern. Mit dem Feinkostanbieter Knapp habe er den richtigen Partner für eine qualitativ hochwertige Produktion in hoher Stückzahl gefunden. „Derzeit sind wir bei 100 Kilo pro Woche“, sagt Jaqueline Sautter, die bei der Heimat-Regionalmarke für den Vertrieb zuständig ist. „Wir können auch problemlos auf vierstellig hochgehen“, sagt Patrick Wähner, bei Knapp für den Vertrieb zuständig.

Gemeinsam mit Geschäftsführerin Finka Knapp-Wähner ist er zu diesem Termin gekommen, um den Verkaufsstart der klassischen Maultaschen mit Schweinefleisch anzukurbeln. Später soll eine vegetarische Variante hinzukommen. Offiziell sind die Heimat-Täschle zwar erst ab 2. November erhältlich, im Cap-Markt liegen sie aber schon jetzt im Kühlregal. Bei 19,53 Euro pro Kilo kostet das mit 340 Gramm abgewogene Viererpack 6,64 Euro. Discounterpreise darf man hier nicht erwarten.

Regionalität, Nachhaltigkeit und Inklusion

Aber darum geht es laut Michael Bauer, dem Vorsitzenden des Vereins „Heimat – Nichts schmeckt näher“, auch nicht. Neben Regionalität und Nachhaltigkeit lege man Wert auf Inklusion, weswegen das auf dieses Thema spezialisierte Gärtringer Femos-Unternehmen für den Vertrieb zuständig ist.

Femos steht auch hinter den Cap-Märkten – der Name geht auf das Wort Handicap zurück. Aber nicht nur da sollen die Heimat-Täschle angeboten werden. Man sei, so Bauer, auch im Gespräch mit Edeka- und Rewe-Märkten mit regionaler Ausrichtung.