Beatrice Soltys wurde zum dritten Mal zur Baubürgermeisterin von Fellbach gewählt. Foto: Stadt Fellbach

Ihre Wahl in die dritte Amtszeit als Baubürgermeisterin von Fellbach stand nicht wirklich zur Debatte. Beatrice Soltys ist die einzige Kandidatin gewesen. Spannend indes war die Frage, wie viele Gegenstimmen sie erhalten würde.

„Ich freue mich, dass ich mich heute um eine zweite Amtszeit bewerben darf.“ Mit diesen Worten hat Beatrice Soltys’ Vorstellung im Gemeinderat begonnen. Ihren Fehler bemerkte und korrigierte sie jedoch sofort, schließlich ist Fellbachs Baubürgermeisterin bereits seit 16 Jahren im Amt und strebte somit die dritte Amtszeit an.

Vertrauen mache ihre Arbeit erst möglich

Das gelang ihr dann auch – mit 22 Ja-Stimmen, sieben Enthaltungen und zwei ungültigen Wahlzetteln nicht unbedingt glanzvoll, aber doch souverän. Der einzige Gegenkandidat hatte seine Kandidatur im Februar zurückgezogen.

Vor der Wiederwahl blickte Soltys noch einmal zurück auf die vergangenen Jahre und bedankte sich sowohl beim Gemeinderat als auch bei Oberbürgermeisterin Gabriele Zull für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Eben diesen respektvollen Umgang nannte die 57-Jährige mehrmals als Grundpfeiler für ihre Arbeit. Nur dadurch sei die Ausübung ihres Amtes, das einen Kraftakt darstelle, überhaupt möglich.

Veränderte Rahmenbedingungen

Auch auf die Herausforderungen des Jobs ging Soltys ein: „Die Aufgaben sind gleich geblieben, aber die Rahmenbedingungen haben sich geändert.“ Was bislang funktioniert habe, tue dies nun nicht mehr. Bauen sei bürokratisch und kostspielig, die sozialen Bausteine dabei nicht aus den Augen zu verlieren manchmal schwierig.

Als wichtige Projekte nannte sie unter anderem die Entwicklung der Ortskerne in Oeffingen – „dort sind wir auf einem guten Weg“ – und in der Kernstadt mit der Umgestaltung auf der Nordseite des Rathauses zur Neuen Mitte Fellbach im Zuge der Verlegung der Stadtbahn-Endhaltestelle Lutherkirche durch die Stuttgarter Straßenbahnen AG. Als „Herzensprojekt“ bezeichnete Soltys die Neue Mitte Schmiden als „Idee einer lebendigen Mitte“ – dieses Vorhaben sei „auch für mich persönlich ein Kraftakt“ gewesen. Auch der Bahnhofsbereich habe sich gut entwickelt, mit der Volkshochschule in der Eisenbahnstraße oder auf der Nordseite mit dem Neubau der SDK. Aber auch die konsequente Durchführung der Grünstrategie und die Erhaltung der Infrastruktur zählte sie zu den großen anstehenden Aufgaben.

Die Baubürgermeisterin, der in der Vergangenheit Unnahbarkeit nachgesagt wurde, stellte in ihrer Rede klar: „Ich weiß, dass ich ein Mensch mit Ecken und Kanten bin.“ Doch Politik sei das Gehörtwerden aller Akteure, so Soltys. Kompromissbereitschaft und Augenmaß bildeten die Voraussetzungen für Teamarbeit. Diese kann nun zum dritten Mal beginnen.