Neuer Anlauf für Robin Dutt: Trainer beim abstiegsbedrohten VfL Bochum Foto: dpa

Erfolgreich beim SC Freiburg, gescheitert in Leverkusen, Bremen und als Sportchef beim VfB: Robin Dutt nimmt als Feuerwehrmann beim Zweitligisten VfL Bochum einen neuen Anlauf – und will von seinen Erfahrungen beim VfB Stuttgart profitieren.

Stuttgart - Im Interview erzählt Robin Dutt, wie er bei seinem Neuanlauf beim VfL Bochum von seinen Erfahrungen beim VfB Stuttgart profitieren kann.

Guten Tag, Herr Dutt. Macht es Sie glücklich wieder Trainer zu sein?
Nach allem, was ich im Fußball schon erlebt habe, neige ich nicht zur Euphorie. Ich kann aber sagen: Es macht Freude wieder auf dem Platz zu stehen.
Beim VfL Bochum ging es zuletzt zu wie im einst im Wilden Westen: Lust auf Chaos?
Es sind ja jetzt einige neue Leute auf verantwortliche Posten im Verein gekommen. Ich sehe die Chance auf einen Neuanfang in einem neu formierten Team.
Hat Sie Heiko Butscher, Ihr früherer Spieler beim SC Freiburg, empfohlen?
Nein, aber er wurde sicher auch gefragt. Der neue Sportvorstand Sebastian Schindzielorz kam auf mich zu. Es waren gute Gespräche. Das hat sich dann entwickelt.
Wie sieht Ihr Plan als Trainer aus?
Die Mannschaft hat ja nun schon einige Trainer kommen und gehen sehen. Da ist es sicherlich nicht sinnvoll, die Spieler jetzt mit Erwartungen und Vorstellungen zu überfrachten. Ich gehe die Aufgabe gelassen, aber auch entschlossen an.
Wie sind Sie in Bochum aufgenommen worden?
Sehr fair. Der Tenor bei den Fans und in den Medien ist: Gebt ihm eine faire Chance.
Der Spielerkader deutet nicht unbedingt auf einen Absteiger hin.
In der jetzigen Phase der Saison spielt das nur eine nachgeordnete Rolle. Die Tabelle ist der objektive Richtwert. Wir müssen jetzt mit der Situation auseinandersetzen, die heißt: Das Ziel ist der Klassenverbleib.
Können Sie von Ihren Erfahrungen mit dem VfB Stuttgart profitieren?
Ganz sicher. Ich bin regelrecht dankbar, dass ich sowohl auf der Seite des Trainers als auch auf der des Sportvorstands gestanden habe.
Was resultiert daraus?
Ich kann mich in die Problemstellungen von Sportvorstand Sebastian Schindzielorz gut hineinversetzen. Und ich konnte beim VfB drei Trainer beobachten, die gegen den Abstieg kämpfen mussten. Da lernt man, wie es klappen kann. Aber auch, was man lieber lassen sollte.