Das Hauptklärwerk in Stuttgart-Mühlhausen am Neckar. Foto: Michael Fuchs

Das Hauptklärwerk in Stuttgart-Mühlhausen bewältigt das Abwasser von mehr als 600 000 Einwohnern. Und wie schaut es während der Zeit des Frühlingsfestes aus?

Ob die Maß Bier auf dem Frühlingsfest in Stuttgart nun wie dieses Jahr 13,20 Euro kostet oder weniger – früher oder später muss die Flüssigkeit den Körper auch wieder verlassen. Wenn das nicht an einem Gebüsch am Neckar oder einen Baum erfolgt, was ein Bußgeld nach sich ziehen kann, dann üblicherweise über einen Weg, über den sie im Stuttgarter Abwasserkreislauf landet.

Doch bedeutet das dreiwöchige Großevent, auf dem Unmengen an Bier und anderen Getränken konsumiert wird, für das Hauptklärwerk in Stuttgart-Mühlhausen, nicht weit entfernt vom Wasen, eine große Umstellung? „Die Zulaufmenge des Hauptklärwerk schwankt zwischen 600 Liter die Sekunde bei Trockenwetter in den Nachtstunden bis maximal 7500 Liter die Sekunde am Tag bei Regenwetter“, sagt eine Sprecherin der Stadt Stuttgart. Eine drastische Erhörung der Wassermenge durch das Frühlingsfest könne nicht festgestellt werden.

Alkohol wirkt positiv auf Abwasser

Was hingegen einen Effekt haben könnte, sei ein erhöhter Alkoholanteil im Abwasser. Dieser wirke sich jedoch eher positiv auf die biologische Abwasserreinigung aus und sei für die Mikroorganismen im Wasser daher eher wünschenswert. In der Praxis sei dieser Effekt jedoch ebenfalls nicht nachweisbar.

Das Hauptklärwerk in Stuttgart-Mühlhausen reinigt laut Angaben der Stadt das Abwasser von mehr als 600 000 Einwohnern von Stuttgart bis Fellbach, Esslingen, Remseck und Teilen von Kornwestheim. Man sei also gut genug vorbereitet, auch das die Abwasser des Frühlingsfestes zu stemmen. Das Wasen-Abwasser fließt gemeinsam mit dem Abwasser aus der Stadt Esslingen entlang des Neckars durch den Zuckerbergstollen zum Hauptklärwerk Mühlhausen.