Das Strohländle ist auch ein Ort, um Bekannte und Freunde zu treffen Foto: /Jürgen Bach

Das Strohländle ist am Sonntag zu Ende gegangen. Besucher und Besucherinnen kamen in den vergangenen Wochen zahlreich auf den Leonberger Engelberg.

Das elfte Strohländle auf dem Engelberg ist am Sonntag zu Ende gegangen, die Aufräumarbeiten haben begonnen. „Es war das nasseste, feuchteste Strohländle, das wir in all den Jahren erlebt haben“, sagt der Veranstalter Johannes Leichtle rückblickend. Die Regenschauer seien teilweise sintflutartig gewesen. Von den fünf Samstagen mit viel Musik am Abend hat es, so Leichtle, an drei Samstagen geregnet. Und er nennt ein weiteres Beispiel für das schlechte Wetter: „Wir hatten zehn Top-Veranstaltungen, bei sechs hat es geregnet.“ Dennoch habe man nur einmal in die Lounge, eine Holzlaube, umziehen müssen. „Mit den Parkplätzen hatten wir leider Probleme. Da war es teilweise recht feucht“, erzählt Leichtle über die Auswirkungen des Wetters in diesem Jahr.

„Wir haben eben einen deutschen Sommer“

31 Tage und fünf Wochen lang bot das Strohländle abwechslungsreiche Unterhaltung – mit unterschiedlichen Musikgruppen, einem Charity-Abend fürs Olgäle, einem Bingo-Charity-Abend, mit Speed-Dating und Pub-Quiz, Lesungen und Kabarett. Außerdem ist das Strohländle immer wieder ein Ort, an dem sich Bekannte und Freunde treffen und austauschen können. „Wir machen das ja auch über mehrere Wochen, um es wettermäßig zu entzerren,“ betont Leichtle. Man habe das Risiko mit dem Wetter immer im Blick. „Wir haben eben einen deutschen Sommer. Regen sind wir gewohnt, aber dieses Jahr kam er geballt“, sagt er. Dabei hatte der Organisator bereits vorgesorgt: So wurden dieses Mal nicht alle Strohballen auf einmal aufgebaut, sondern über einen längeren Zeitraum.

Weniger Besucher als in den Jahren zuvor

Es seien nicht so viele Besucher wie in den vergangenen Jahren beim Strohländle gewesen, dennoch seien sie zahlreich gekommen, zieht Johannes Leichtle Bilanz. Die Klagen anderer Kollegen und Veranstalter, dass jetzt nach der Pandemie weniger Leute kämen, kann er fürs Strohländle nicht bestätigen. „Wir heben uns aber auch von den anderen ab. Denn die Veranstaltungen sind kostenlos,“ betont der Veranstalter. Das Strohländle trägt sich durch den Essens- und Getränkeverkauf. Dabei hat Leichtle allerdings festgestellt, dass die Besucher nicht mehr so viel konsumieren. Zugleich sei die Teuerung, gerade bei der Energie und dem Personal, gestiegen. „Eigentlich müssten wir das Bier für sechs Euro verkaufen. Doch wir können nicht alles umlegen“, weiß Leichtle.

„Eigentlich müssten wir das Bier für sechs Euro verkaufen“

Sein Team und er würden die Veranstaltung auf jeden Fall aus Überzeugung und Freude machen, sagt der Organisator. Deshalb freut es ihn, dass er positiven Rücklauf von den Besuchern bekommen hat. Gerade in der vergangenen Woche seien Leute zu ihm gekommen und hätten sich bedankt, dass das Strohländle auch in diesem Jahr stattgefunden habe, erzählt Johannes Leichtle.

Außerdem freut er sich, dass sie wieder „tolle Sponsoren“ gewinnen konnten, die die Veranstaltung unterstützten. Dabei ist es beim Strohländle nicht so, dass die Sponsoren eine Spende machen, sondern für die Banner mit ihrer Werbung oder im Programmheft zahlen. „Wir sind für sie eine attraktive Werbefläche,“ ist Leichtle überzeugt. Der Zuspruch der Sponsoren zeige, „dass wir ein tolles Fest veranstalten. Das ist ja auch eine Bestätigung für uns.“

Viele nutzen den kostenlosen Pendelbus an den Samstagen

In diesem Jahr hatte die Stadt einen kostenfreien Pendelbus vom Leonberger Bahnhof zum Strohländle an den Samstagen zur Verfügung gestellt. Leichtle hat beobachtet, dass das Angebot stark genutzt wurde. Es habe auch Besucher von außerhalb gegeben, die mit der S-Bahn oder dem Auto an den Bahnhof gefahren und dann in den Shuttlebus gestiegen seien. Sein Team und er standen wegen des Busses in engem Kontakt mit der Stadt und der Firma Kappus, die den Bus stellte, erzählt der Veranstalter. Wenn sie wegen des Wetter davon ausgehen konnten, dass der Bus wenig frequentiert wird, hätten sie das Angebot runtergefahren.