Schalteten die Plattform am Dienstag frei (von links): Andreas Kiefer (Europarat) mit Borys Tarasyuk (Botschafter der Ukraine im Europarat) und Bernd Vöhringer sowie Oliver Messer (Star Cooperation) Foto: Stadt Sindelfingen

Da sich viele Hilfsaktionen für die Menschen im Krisengebiet auf lokaler Ebene abspielen, lanciert Sindelfingen eine Plattform, auf der europäische Städte mit denen aus der Ukraine zusammenfinden können. Das soll die Hilfen erleichtern.

Das englische „Cities for Cities“ heißt übersetzt „Städte für Städte“. Unter diesem Titel hat die Stadt Sindelfingen gemeinsam mit dem Böblinger Softwaredienstleister Star Cooperation eine europaweite Plattform lanciert, die sich am ehesten mit einer Kontaktbörse für Orte und Politiker aus Europa und der Ukraine umschreiben lässt. Angesichts des Krieges in der Ukraine soll die Internetseite ein Ort sein, an dem Hilfegesuche und Bedürfnisse der ukrainischen Städte mit den Unterstützungsangeboten und dem Know-how anderer europäischer Städte zusammengebracht werden, teilt das Sindelfinger Rathaus mit.

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Die Plattform wurde am Dienstag in Straßburg freigeschaltet. Mit dabei waren neben Vöhringer und Messer auch der ukrainische Botschafter im Europarat, Borys Tarasyuk, sowie der Generalsekretär des Kongresses im Europarat, Andreas Kiefer. Politiker und Kommunen können sich ab sofort unter www.cities4cities.eu registrieren. Die Star Cooperation entwickelte die Plattform pro bono und stellt sie außerdem kostenfrei zur Verfügung.

Mithilfe der Internet-Seite sollen lokale und regionale Politikerinnen und Politiker unterstützt werden, um sicherzustellen, dass lokale Infrastrukturen weiterhin vorhanden sind. Nur so könnten sie ihre Pflicht erfüllen und die täglichen Herausforderungen der Bürger in ihren Städten und Gemeinden bewerkstelligen, schreibt die Stadt.

Bürgermeister als erste Ansprechpartner

Dazu sagt der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer: „Bürgermeister, Kommunal- und Regionalpolitiker sind die ersten Ansprechpartner für die Bürger, insbesondere in Kriegs- und Krisenzeiten. Bei bewegenden Berichten zur Situation in der Ukraine im Kongress, aber auch ganz praktisch vor Ort in unserer Sindelfinger Partnerstadt Chelm wurde schnell klar: Es besteht ein Bedarf an Koordination und Aktion auf lokaler Ebene.“ So sei die Idee entstanden, unter der Schirmherrschaft des Kongresses eine Plattform ins Leben zu rufen, um ukrainische und andere europäische Städte effektiv zusammenzubringen.

Da der Kongress keine humanitäre Organisation ist und eine solche externe Plattform nicht betreiben kann, hat die Daimler-stadt gemeinsam mit dem IT-Unternehmen Star Cooperation eine Lösung erarbeitet. Daraus hervor ging „Cities4Cities“. Vöhringer: „Sie soll ein Ort für einen unkomplizierten Austausch mit unseren ukrainischen Kollegen sein, um diesen schnellstmöglich und vor allem bedarfsgerecht Hilfe zukommen zu lassen. Dies kann eine Lebensmittellieferung, oder auch einfach ein Austausch zum Wissenstransfer sein.“

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Die Vernetzung ukrainischer Städte mit anderen in Europa soll es erleichtern, die Verantwortlichen in der Ukraine zu unterstützen. „Wir senden damit ein starkes Signal der Solidarität und die klare Botschaft: Der Europarat steht geschlossen hinter der Ukraine und hinter den ukrainischen Städten und Gemeinden“, sagt der Sindelfinger OB, der zugleich Präsident der Lokalkammer des Kongresses der Städte und Regionen im Europarat ist.

Oliver Messer, Geschäftsführer der in Böblingen und Sindelfingen ansässigen Star Cooperation ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir auf Anfrage der Stadt Sindelfingen mit unseren Software-Experten schnell und unkompliziert zur Unterstützung der Kommunen in der Ukraine beitragen konnten. Eine tolle Initiative, welche hoffentlich europaweit Anklang findet.“

Mehr Infos unter www.cities4cities.eu