Köchin des Jahres: Douce Steiner. Foto: Michael Wissing BFF

Der Gault&Millau vergibt in diesem Jahr alle Auszeichnungen an Frauen – es ist eine kleine Sensation. Die höchste Auszeichnung geht erstmalig an die Schwarzwaldstube in Baiersbronn.

Während sich die Nominierten der 50 Best-Liste schon auf den Weg nach Valencia gemacht haben, wo am 20. Juni die weltbesten Restaurants ausgezeichnet werden, schaut Kulinarikdeutschland an diesem Montag nach München. Und staunt nicht schlecht: Der Restaurantführer Gault&Millau stellt seine neue Ausgabe vor und kürt zahlreiche Kulinarikspezialistinnen – und es sind tatsächlich ausschließlich Frauen. Im 40. Jahr seines Erscheinens in Deutschland wird im Gault&Millau mit Douce Steiner erstmals eine „Köchin des Jahres“ gekürt.

„Jahrzehntelang war die Spitzenküche ein Umfeld, das Frauen mehr duldete als förderte. Das hat sich inzwischen geändert. Zu langsam und lange noch nicht überall, aber doch deutlich und vor allem: ein für alle Mal. Die gesellschaftliche Öffnung und Liberalisierung, der Kampf um Gleichberechtigung und Teilhabe kommen heute allen Genussmenschen zugute – nie war die gastronomische Landschaft in Deutschland bunter, vielfältiger, aufregender“ so Chefredakteur Christoph Wirtz.

Alle Preise gehen an Frauen

Köchin des Jahres ist Douce Steiner aus dem Zwei-Sterne-Restaurant Zum Hirschen in Sulzburg. Gastronomin des Jahres ist Sarah Hallmann von Hallmann & Klee in Berlin, Gastgeberin des Jahres ist Nina Mihilli von der Schwarzwaldstube in Baiersbronn, Entdeckung des Jahres ist Rebecca Fischer vom Esslokal Schlicht in Koblenz, Aufsteigerin des Jahres ist Sigi Schelling vom Münchner Werneckhof, Alexandra Himmel aus dem Lafleur in Frankfurt ist Sommelière des Jahres und Dinara Kska ist Patissière des Jahres. Als Produzentin des Jahres wird Judith Wohlfarth vom Hofgut Silva in Oberkirch ausgezeichnet.

Unter der „Next Generation“, den aufstrebenden jungen Talenten am Herd, sind Cornelia Fischer (Weinstock, Volkach); Sarah Hackenberg (Victor’s Fine Dining by Christian Bau, Perl), Peter Hiller (Wolfshöhle, Freiburg im Breisgau), Alina Jakobsmeier (Pars, Berlin) sowie Sonja Wagner, Nico Heuer und Yannik Spielmann (Hawara, Freiburg im Breisgau). Eine Veränderung gibt es im aktuellen Guide auch an der absoluten Spitze der deutschen Restaurantszene: erstmals wird die Schwarzwaldstube in Baiersbronn mit fünf roten Hauben ausgezeichnet. Damit ist das Restaurant in bester Gesellschaft mit dem Vendôme Bergisch Gladbach, Victor’s Fine Dining by Christian Bau in Perl und dem Waldhotel Sonnora in Dreis.