Leuze in Stuttgart: Das Kinderland bleibt vorerst geschlossen. (Archivbild) Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Aufgrund erhöhter Legionellenwerte bleibt das Kinderland im Mineralbad Leuze in Stuttgart vorübergehend zu. Experten haben mittlerweile die Ursache gefunden.

Auch rund zwei Wochen nach der Sperrung bleibt das Kinderland im Leuze weiterhin geschlossen. Nach erhöhten Legionellen-Werten war der Kleinkindbereich des Stuttgarter Mineralbads vorsorglich abgeriegelt worden. Das Kinderland ist ein abgetrennter Bereich mit Rutschen, Planschbecken und einem Wasserkanal.

Mittlerweile haben Experten die Ursache für die erhöhten Werte entdeckt. Jens Böhm, Sprecher der Stuttgarter Bäder, teilt auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Nach gründlicher Untersuchung durch eine externe Fachfirma wurde ein Defekt bei der Filterdesinfektionsanlage gefunden und behoben.“ Ob die Konzentration der Bakterien nach der Reparatur nun geringer ist, soll eine Untersuchung des Wassers zeigen. Es dauert in der Regel mindestens zehn Tage, bis die Analyse im Labor abgeschlossen ist. „Sobald uns die Werte vorliegen und diese unbedenklich sind, werden wir das Kinderland umgehend wieder öffnen“, so Jens Böhm.

Der Kleinkindbereich war am 3. Januar abgesperrt worden. Anschließend wurden Leitungen und Becken mit hoch konzentriertem Chlorwasser durchgespült, um die Bakterien abzutöten.

Leicht erhöhte Werte führten zur Schließung

Leicht erhöhte Werte waren bereits im Oktober bei einer Kontrolluntersuchung festgestellt worden. Am 11. Dezember gab es Nachmessungen. Hier wurde erneut eine geringe Verunreinigung des Beckenwassers nachgewiesen. Obwohl die Legionellenmenge unterhalb der Richtwerte lag, wurde der Kinderbereich geschlossen. Die übrigen Schwimmbecken und der Saunabereich bleiben weiterhin geöffnet.

Infektionen mit Legionellen verursachen meist grippeähnliche Symptome. Bei Menschen mit schwachem Immunsystem können die Bakterien aber auch gefährlich werden und etwa eine Lungenentzündung verursachen. Laut Robert-Koch-Institut kommt es unter anderem zu Infektionen über verunreinigtes Trinkwasser. Es seien in Deutschland aber auch viele Ausbrüche bekannt, die durch eingeatmete Schwebeteilchen ausgelöst wurden.

Im Herbst war eine verunreinigte Klimaanlage in Stuttgart der Auslöser für einen größeren Legionellenausbruch in der Innenstadt. 39 Personen wurden infiziert, 35 mussten im Krankenhaus behandelt werden.