Wenn das kein Kopf ist, was dann? Reinhard Scherers „Dynamischer Raum“ Foto: Veranstalter

Die Vorbereitungen für die Bestückung der zehn Standorte laufen. Unter freiem Himmel gibt’s kaum Probleme mit Coronarestriktionen.

Korb - Die nordöstlich von Waiblingen gelegene Gemeinde Korb (rund 11 000 Einwohner) kennen Fußballfans etwa durch die dort beheimateten Ex-Kicker Hansi Müller und Cacau oder FIFA-Schiedsrichter Marco Fritz. Weintrinker genießen die sich auf dem dortigen Hausberg entwickelnden Rebensäfte. Doch seit einigen Jahren hat Korb sich auch auf einem weiteren Feld einen guten Ruf erworben – durch die Schaustätte „Köpfe auf dem Korber Kopf“. Noch dreieinhalb Monate läuft die aktuelle, 15. Ausstellung, die Finissage findet am Sonntag, 24. April, statt.

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Doch Kurator Guido Messer, seine Frau Ruth, die weiteren Helfer und Künstlerinnen und Künstler basteln derzeit schon fleißig an der 16. Auflage – allen Corona-Widrigkeiten zum Trotz. Vorgesehen ist die Vernissage unter freiem Himmel für Sonntag, 8. Mai, also am Muttertag, wie das Ehepaar Messer und Korbs Bürgermeister Jochen Müller jetzt im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs erläuterten. In pandemischen Zeiten ist ein solchen Ereignis schwerer zu stemmen, wenn die sonst üblichen gemeinsamen Präsenzbesprechungen nicht möglich sind.

„Ein Spaziergang kann richtig befreiend sein“

Andererseits: „Wir haben mit unserem Skulpturenrundweg recht gute Karten“, erläutert der Schultes, „denn dort findet Kunst im Freien statt, die Beachtung der Abstandsregeln ist also kein Problem.“ Hinzu kommt, dass derzeit Urlaubsreisen seltener möglich sind und die Menschen aus der Region Stuttgart sonntägliche Ausflüge in heimische Gefilde unternehmen. „Bevor einem die Decke auf den Kopf fällt, wirkt ein Spaziergang in die landschaftlich hügeligen Höhen von Korb richtig befreiend“, sagt Kurator Messer.

Der Zuspruch gibt den Organisatoren recht: „Die Besucherzahlen konnten im vergangenen Jahr auf einem hohen Niveau nochmals gesteigert werden“, berichtet Bürgermeister Müller. „Zwar verlangen wir ja keinen Eintritt und haben keine Zugangskontrolle, insofern ist das eher eine subjektive Beobachtung.“ Bei gutem Wetter kommen nach seiner Einschätzung an einem Wochenende aber durchaus einige hundert Interessenten zu den Korber Köpfen.

Der Andrang ist sehr groß

Auch sind die kleinen Glaskästen an einigen der zehn Stationen, in denen die Flyer mit Infos zum Skulpturenweg gelegt werden, „regelmäßig leer“, berichtet Ruth Messer, sodass die Projektgruppe regelmäßig nachfüllen muss. Auch waren 2021 die Begleitveranstaltungen trotz der Coronabeschränkungen gut besucht – etwa „Wo Köpfe rollen: Die Französische Revolution am Korber Kopf“. Eine begehrte Besonderheit war zuletzt auch der Satz mit zehn Briefmarken zu je 80 Cent, auf denen die einzelnen Kunstwerke der 15- Köpfe-Ausstellung abgebildet sind – ein paar restliche Sätze gibt es noch, sie können über die Telefonnummer der Messers (0 71 51/30 59 82) bestellt werden.

Das Motto „Köpfe“ ist Grundlage des künstlerischen Schaffens, sodass vor Ort diverse Auseinandersetzungen mit dem“ Haupt“, dem „Schädel“, dem „Dez“, der „Rübe“ begutachtet werden können. Neben den Werken von professionellen Künstlern und Künstlerinnen sind 2022 erneut drei Arbeiten von Schulgruppen vorgesehen. „In der nächsten Runde haben wir wieder Skulpturen verschiedener Dimensionen und Gewichte und verschiedener Materialien wie Eisen, Cortenstahl, Edelstahl, Bronze, Stein, Holz und ein wachsendes Weidengeflecht vorgesehen“, berichtet Messer. Am Beginn und Ende des Rundwegs stehen die Werke zweier Künstler, „die wir nun endlich für Korb gewinnen konnten“, sagt der Kurator – Werner Pokorny mit seiner mächtigen, drei Meter hohen Stahlskulptur „Wheel“ und Reinhard Scherer mit „Dynamischer Raum“ – „wenn das kein Kopf ist, was dann?“, ist Messer von dieser Arbeit überzeugt.