Bei Jugend musiziert erfolgreich: Christiane Hajek (links) und Nora Tiebel. Foto: Werner Waldner

Die Violinistin Nora Tiebel hat es in den Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ geschafft.

Kornwestheim - Monatelang hat sie kaum etwas anderes gespielt als ein Violinkonzert von Joseph Haydn, eine Sonatine von Harald Genzmer und ein Solo von Charles Dancla. Nahezu jeden Tag hat sie eine Dreiviertelstunde geübt – immer wieder diese drei Stücke, immer wieder die kniffligen Takte. „An manchen Stellen“, sagt Violin-Lehrerin Christiane Hajek, „muss man sich abarbeiten.“ Der Einsatz hat sich ausgezahlt. Nora Tiebel, zwölf Jahre jung, wird die Städtische Musikschule Kornwestheim im Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ vertreten. Beim Regionalwettbewerb in Ditzingen belohnte die Jury die Leistung der Schülerin des Ferdinand-Porsche-Gymnasiums in Stuttgart-Zuffenhausen mit 24 Punkten – nur einen Punkt unter der Höchstpunktzahl.

Angefangen mit fünf Jahren

Mit fünf Jahren hat Nora Tiebel mit dem Violinspiel begonnen – und zwar auf einer Pappgeige, die sie sich selbst gebaut hat. Für die Geige hatte sie sich entschieden, weil auch ihre Mutter dieses Instrument spielt. Nora gefällt’s, weil man der Geige ganz unterschiedliche Töne entlocken kann – gefühlvolle oder laute, und Zupfen kann man die Saiten bei Bedarf auch. Die Schülerin nimmt nicht nur Unterricht in der Städtischen Musikschule, sie spielt auch im Jugendorchester und im Schulorchester ihres Gymnasiums. Und wenn’s mal nicht um Musik geht, dann klettert Nora gerne und übt sich in der Selbstverteidigung.

Der Fleiß, den die Zwölfjährige an den Tag legt, und die Unterstützung durchs Elternhaus hatten Violinlehrerin Christiane Hajek bewogen, das Mädchen für den Jugend-musiziert-Wettbewerb anzumelden. Die Literatur hatte die Lehrerin ausgewählt – abgestimmt auf die Schülerin und auf die Jury, die Musik aus verschiedenen Epochen hören will. Wie war es mit der Nervosität beim Vorspiel in Ditzingen? Kein Problem, sagt Nora. Mit dem ersten Ton sei die verflogen, und der Wettbewerb habe ihr viel Spaß gemacht. Und wie sah es mit der Aufregung bei der Lehrerin aus? „Ich bin nervöser, als wenn ich selbst auf der Bühne stehe“, antwortet Christiane Hajek. Über den Erfolg freut sie sich ebenso wie ihre Schülerin. „Das ist auch eine Rückmeldung, dass ich nicht alles verkehrt gemacht habe.“ Aber ihren Beitrag zum Erfolg will sie auch nicht überbewerten. „Ich gebe nur den Input. Das meiste müssen die Schüler selbst beitragen.“

Vorbereitungen laufen schon

Nun bereitet sich Nora auf den Landeswettbewerb vor, der Ende März in Pforzheim stattfindet. Und auch dort wird sie Haydn, Genzmer und Dancla spielen – genau diese drei Stücke, an denen sie schon seit den Sommerferien feilt. An manchen Stellen will sie die Intonation verbessern, um noch besser zu werden, erzählt sie. Jugend musiziert, sagt Christiane Hajek , trage viel zur Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei.

Nora Tiebel wirkt auch beim Forum junger Musiker der Städtischen Musikschule am Sonntag, 20. Februar, 10 Uhr, im Haus der Musik mit.