Talente zeigen, was sie können. Foto: Jürgen Bach

Beim Regionalwettbewerb schnitten die Kornwestheimer sehr gut ab.

Kornwestheim - Ohne Publikum und dezentral in der Stadt verteilt: Der Regionalentscheid von Jugend musiziert hat in Ditzingen stattgefunden. „Es war natürlich still“, sagt Manfred Frank über die Atmosphäre an den Wettbewerbsorten, „alle sind bei sich geblieben“. Der Leiter der Ditzinger Jugendmusikschule ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Regionalausschusses des bundesweiten Nachwuchswettbewerbs für junge Musiker. Trotz der veränderten und nicht immer einfachen Bedingungen schnitten die Kinder und Jugendlichen der Städtischen Musikschule Kornwestheim gut ab: Fast alle erspielten sich einen ersten Platz.

Vor Corona hatten sich die jungen Musiker stets im Schulzentrum in der Glemsaue der Konkurrenz aus dem Landkreis gestellt, kamen miteinander ins Gespräch, wurden meist von der Familie begleitet und bewirtet von den Ehrenamtlichen örtlicher Vereine. Dieses Mal war es ruhig in der Stadt geblieben. „Das war natürlich sehr schade“, sagt Frank. Einzig Fahnen vor den Austragungsorten – ob im Bürgersaal, in der Konstanzer Kirche, in der Jugendmusikschule – wiesen auf die Veranstaltung hin. Mehr als alle Einschränkungen überwog aber, dass der Wettbewerb nach zwei Jahren wieder in Präsenz hatte stattfinden können. „Das haben alle Beteiligten sehr genossen“, sagt Frank.

Alles hat gepasst

Verschont blieben die Ditzinger Organisatoren auch von dem, was andernorts passierte, nämlich die kurzfristige, coronabedingte Absage von Teilnehmern oder Jurymitgliedern, die das Wertungsspiel ohne aufwendige Umplanungen unmöglich gemacht hätte. Aber Frank verhehlt nicht, dass ihm die Organisation manch schlaflose Nacht bereitet hatte. Letztlich mussten ja alle Rädchen ineinandergreifen, Spielraum gab es nicht, zumal der Kreis der beteiligten Helfer Corona wegen möglichst klein gehalten wurde. Und das, obwohl die Wettbewerbsorte zahlreicher als üblich waren.

Die Jury selbst sei angehalten gewesen, eine freundliche Atmosphäre für das Vorspielen zu schaffen, so Frank. Schließlich hatten die jungen Musiker wegen der Beschränkungen weder große Unterstützung im Publikum, noch hatten sie sich vor dem Wettbewerb bei kleineren Vorspielen auf das Wertungsspiel vorbereiten können. Letztlich stellten sich 145 Teilnehmer der Konkurrenz, also 33 Teilnehmer weniger als vor drei Jahren, als turnusgemäß dieselben Wertungskategorien ausgeschrieben waren. 89 Musiker wurden zum Landeswettbewerb weitergeleitet – nur fünf weniger als vor drei Jahren. „Die, die dabei waren, wollten es wissen“, sagt Frank. Das sei ihm durchweg auch von den Jurys gespiegelt worden.

Wohlwollende Jury

Auch wenn die Situation eine besondere war – einen Bonus habe es bei den Juroren nicht gegeben. „Sie haben gewertet wie sonst auch“, sagt Frank. „Sie haben wohlwollend gewertet. Aber das sollten die Jurys auf regionaler Ebene immer tun. Es ist die erste von drei Runden, da geht es ums Motivieren, nicht ums Aussortieren.“ Zumal diejenigen, die weiterkommen, ja nochmals spielten – im April auf Landesebene und gegebenenfalls Pfingsten beim Bundeswettbewerb. Jugend musiziert sei ein „pädagogisch wertvolles Instrument“, bei dem es einerseits darum gehe, das Potenzial der Nachwuchsmusiker zu erkennen. Andererseits sei es aber gemacht, damit die Teilnehmer „Zutrauen bekommen“.

Erfolgreich abgeschnitten

Violine
 Die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler aus Kornwestheim und Remseck: Die Höchstzahl von 25 Punkten haben Simon Liu und Klavierbegleiterin Zitong Liu erreicht. 24 Punkte erhielten Miran Liu (Klavierbegleiterin Lola Fellmann kam auf 25 Punkte), Sofia Sfatkidis und Nora Tiebel. 23 Punkte erspielte sich Sophia Glauner. 22 Punkte heimsten Owen Hatko (Klavierbegleiterin Liana Hatko erhielt 24 Punkte) und Anna Umikashvili ein. 21 Punkte gingen an Julia Mija, Catharina Ungerer, Moussa Hackert und Amalia Hösl. Für alle Teilnehmer bedeutete das den ersten Preis. Nora Tiebel, die in der Altersklasse III startete, schaffte es in den Landeswettbewerb. Für die jüngeren Altersgruppen gibt es keine weiterführenden Wettbewerbe.

Viola
 Marlene Schwind erreichte mit 21 Punkten den 1. Preis.

Violoncello Clara Schwind erspielte sich die Höchstpunktzahl von 25 Punkten. Sie nimmt damit auch am Landeswettbewerb teil.

Klavier und Holzblasinstrument Anja Liu (Klavier) holte zusammen mit Katharina Ritter (Querflöte) 23 Punkte. Das gilt auch für Anton von Bechtolsheim (Fagott) und Theo Hoffmann (Klavier).

Gitarre Daria Pfeifer hat mit Lucas Heijnens Bonet im Duo 24 Punkte erspielt.