Der glückliche Sieger: Armin Bogner vor seiner Waffelbäckerei. Foto: Simon Granville

Auf dem Barock- Weihnachtsmarkt sind die schönsten Hütten des Jahres prämiert worden. Der Sieger ist ein Markt-Urgestein und will sein Preisgeld spenden.

Wer Armin Bogner an seiner Barocken Waffelbäckerei auf dem Ludwigsburger Weihnachtsmarkt sieht, merkt sofort, dass er sich dort wohlfühlt. Mit einem Dauergrinsen in den Mundwinkeln steht er selbst hinter der Kasse und am Glühwein-Ausschank oder schlendert entspannt um seine Bude herum. Ein Gruß hier, ein kurzer Plausch dort, man kennt sich. Schließlich ist Bogner seit 1993 auf dem Markt vertreten. Und in diesem Jahr wird ihm eine besondere Ehre zuteil: Seine Waffelbäckerei wurde als schönste Hütte des Barock-Weihnachtsmarkts ausgezeichnet.

Auf die Farbwahl und die Angebot kommt es (auch) an

„1996 sind wir mal Dritter geworden“, erinnert sich Bogner. „Von dem her war ich diesmal sogar ein bisschen überrascht, dass wir nominiert worden sind.“ Die Vorauswahl hatten drei Mitarbeiterinnen der Tourismus und Events Ludwigsburg (Telb) getroffen. Sie waren mit Bewertungsbögen über den Weihnachtsmarkt gegangen und hatten unabhängig voneinander die Hütten rezensiert.

Kriterien seien dabei laut Telb beispielsweise die Stimmigkeit der Farbwahl oder besondere Angebote gewesen, „wir haben aber auch berücksichtigt, wie barock die Hütte dekoriert ist“, erklärt Jana Schwarz vom Online-Marketing der Telb.

Klarer Punkt für Bogner: „Da haben wir dieses Jahr noch mal aufgerüstet“, sagt der Standbetreiber. „Noch mehr Gold, noch mehr Engel. Hat sich offenbar gelohnt.“ Das letzte Wort hatte bei der Prämierung aber nicht die Stadt, sondern die Nutzer auf Instagram, die dort für ihren Favoriten abstimmen konnten.

Der Weihnachtszug ist beliebt und bekannt

Auch Platz zwei ging an eine Gastro-Hütte: Toni-Maroni, noch so ein Urgestein in Ludwigsburg. Im 15. Jahr bietet Familie Eigel heiße Maroni und verschiedene Glühwein-Sorten an. „Wir geben uns viel Mühe mit der Dekoration“, sagt Seniorchef Ernst Eigel. Bekannt und beliebt ist der Weihnachtszug, der auf dem Rand des Hüttendachs im Kreis fährt. „Da bleiben die Kinder regelmäßig stehen“, so Eigel. Neu im Repertoire ist dagegen der Weihnachtsmann, der im Schornstein feststeckt und dessen Füße oben herausbaumeln.

Ein verfrühtes Abschiedsgeschenk machten die Ludwigsburger Susanne Hammer. Die Keramikdesignerin aus Ingersheim ist in diesem Jahr nach über 20 Jahren zum letzten Mal auf dem Weihnachtsmarkt vertreten und durfte sich über den dritten Platz in der Abstimmung freuen. An Armin Bogners Waffelbäckerei aber kam niemand vorbei.

„Was vorne fehlt, holst du hinten nicht mehr rein“

Nicht nur in den Instagram-Kommentaren, auch auf dem Markt selbst sei das Feedback für seinen Stand sehr positiv gewesen. „In den vier Wochen hatten wir vielleicht fünf Motzer“, sagt er. „Aber die gibt’s halt überall.“ Alle drei Standbetreiber sind sich darin einig, dass sie auf ein eher durchwachsenes Marktjahr zurückblicken. Der Regen in den ersten beiden Wochen hätte viele Leute vom Besuch abgehalten. „Was vorne fehlt, holst du hinten nicht mehr rein“, meint Bogner, seine Umsätze seien aber trotzdem „okay“ gewesen.

Ein bisschen entschädigt werden sie durch ihre Auszeichnungen. Neben einer Goldplakette für den Stand gibt es auch ein Preisgeld. 100 Euro für Platz drei, 200 für den zweiten Rang und 300 Euro für den Sieger. Behalten werde er diese Prämie allerdings nicht, kündigt Armin Bogner an. Er will die Summe auf 500 Euro aufstocken und das Geld der Ludwigsburger Tafel zukommen lassen. „Gerade in der Weihnachtszeit passt das doch gut zusammen.“