Der Zug wurde auf freie Strecke evakuiert. Foto: SDMG/SDMG /

Nach dem Bahnunfall zwischen Plochingen und Wendlingen in der vergangenen Woche bittet die Polizei nun Zeugen und Geschädigte um Hinweise. Die Ermittlungen gegen den Lokführer dauern unterdessen an. Bereit kurz nach dem Vorfall vermutete die Polizei menschliches Versagen als Ursache.

Nachdem ein Bahnunfall am vergangenen Freitag über Stunden den regionalen und überregionalen Zugverkehr bei Plochingen lahm gelegt hat, wendet sich die Bundespolizei wieder an die Öffentlichkeit mit neuen Ermittlungsergebnissen. Sie bittet außerdem um Hinweise.

Wie ein Sprecher erläutert, sei mittlerweile klar, dass die Bremsung des Regionalzuges, die die Störung auf der Strecke nach sich zog, sehr stark gewesen sei. Deshalb wolle die Polizei weitere mögliche Geschädigte aufrufen, sich zu melden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge haben sich mindestens zwei Personen bei dem Vorfall verletzt. Die Polizei freue sich auch über Zeugenhinweise, die weitere Infos geben könnten zum Unfallgeschehen von außerhalb und innerhalb des Zuges. Die Ermittler verfolgten derzeit verschiedene Spuren.

Ermittlungen dauern an – Zeugen gesucht

Wie bereits am Wochenende bekannt geworden war, wird gegen den 36 Jahre alten Lokführer ermittelt. Er stehe im Verdacht der Gefährdung des Bahnverkehrs. Die Polizei geht von menschlichem Versagen als Ursache aus, das zunächst die Zwangsbremsung des Zuges mit etwa 300 Passagieren durch ein automatisches System ausgelöst haben soll, der gegen 18.10 Uhr den Plochinger Bahnhof in Richtung Wendlingen verlassen hatte. In der Folge führte wohl weiteres Fehlverhalten zu einem technischen Defekt am Zug und der Beschädigung der Oberleitung, wie der Sprecher der Bundespolizei weiter erläutert. Diese stürzte teilweise herunter. Sie musste gesichert werden, bevor die Reisenden aus dem Zug evakuiert werden konnten.

Zudem liegen neue Erkenntnisse vor, denen zufolge der durch den Oberleitungsschaden entstandene Rauch über die Klimaanlage ins Zuginnere gelangte. Mittlerweile schätzt die Polizei den Schaden allein am Zug auf eine fünfstellige Euro-Summe, zum Gesamtschaden gibt es noch keine Informationen.

Geschädigte und Zeugen des Vorfalls werden gebeten sich unter Telefon 07 11 / 87 03 50 zu melden.