Die vorbereitenden Bauarbeiten haben bereits begonnen. Aktuell werden die westlichen Schleifen der Murr, die dicht an die Kreisstraße heranführen, befestigt. Foto: Werner Kuhnle

Derzeit werden die westlichen Murrschleifen, die nahe an die Straße heranführen, befestigt. Im Sommer soll der Bau des eigentlichen Radwegs beginnen, der etwa drei Monate dauern wird.

Kirchberg - Was lange währt, wird hoffentlich endlich gut: Am Donnerstag hat der Kirchberger Gemeinderat der aktualisierten Planung des Radwegs zwischen Kirchberg und der Schweißbrücke zugestimmt. Vorausgegangen waren fast 20 Jahre immer wieder verworfener Ideen, wo genau der Weg verlaufen soll. Ein Problem war unter anderem der notwendige Grundstückserwerb in den beiden Landkreisen Ludwigsburg und Rems-Murr, ein weiteres war der Hochwasserschutz. Nun wird die Verbindung für Pedaleure und Fußgänger entlang der Kreisstraße K 1834/K 1606 gebaut, wozu diese teilweise ein Stück weit in Richtung Berg verschwenkt wird (wir berichteten).

Die vorbereitenden Bauarbeiten haben bereits begonnen. Aktuell werden die westlichen Schleifen der Murr, die dicht an die Kreisstraße heranführen, befestigt. Durch diese Sanierung, für die es Geld von der Gewässerdirektion gibt, kann der neue Weg bis zum Kreisverkehr geführt werden. Nötig ist die Befestigung, damit die Murr nicht mehr die Kreisstraße unterspülen kann. „Die erste Murrschleife wird in etwa zwei Wochen fertig sein, bis alles fertig ist, wird es noch etwa anderthalb Monate dauern“, prognostizierte Karsten Klein vom Straßenbauamt des Rems-Murr-Kreises in der Sitzung.

Für den Bau des eigentlichen Radwegs, der auch von Fußgängern genutzt werden kann, erwartet man eine Bauzeit von etwa drei Monaten. „Damit kann man ab dem Sommer beginnen“, sagte der Straßenbauamtsleiter Matthias Straus. Dazu müsse der Verkehr voll oder halbseitig gesperrt werden.

Der neue Weg schließt die Lücke des Stromberg-Murr-Radwegs über die Kreisgrenze hinweg. Von den 2,1 Kilometern Gesamtlänge liegt der Löwenanteil mit 1,7 Kilometern im Rems-Murr-Kreis. Dementsprechend werden auch die 900 000 Euro für den Radweganteil der Baumaßnahme verteilt. „Prinzipiell ist das förderfähig, und man hat uns signalisiert, wir seien auf einem guten Weg“, so Straus. Der Antrag laufe aber noch.

Noch nicht geklärt ist die Weidenbach-Entwässerung. Hier kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Fahrbahnüberflutungen. „Das Problem wird sich nicht in Gänze mit dieser Maßnahme lösen lassen, da müssen wir noch mal hydraulisch ran“, räumte der Amtsleiter ein.

Für eine kurze Diskussion sorgte die Planung, dass in Kirchberg der Radweg erst nach der Einfahrt in den Mühlwingert eingeschlichen werden soll. „Da brauchen wir keine Querung mehr“, meinte Erich Drexler (Gesundes Gemeinwesen). Karsten Klein sagte demgegenüber, es sei fraglich, ob an anderer Stelle die notwendige Aufweitung auf acht Meter topografisch möglich sei. Und Bürgermeister Frank Hornek meinte, entscheidend sei, dass man überhaupt eine Querung habe, und betonte: „Der Verkehr an dieser Stelle soll ruhig etwas ‚unflüssiger’ werden, soweit es zulässig ist.“ Er erweiterte aber den Antrag zur Planungszustimmung um den Punkt, die Querungshilfe so weit wie möglich zu verschwenken, um die Bremswirkung zu verbessern.

Zur Abgrenzung von Fahrbahn und Radweg erklärte Matthias Straus auf eine entsprechende Frage von Carola Maier (Gesundes Gemeinwesen), in der Abstandsfläche zur Straße werde eine Schutzplanke installiert, in Richtung Murr voraussichtlich ein Holzgeländer. Vom Kreisverkehr bis zur westlichen Murrschleife werde der Radweg auf einem Hochbord geführt. „Da muss man auf Marbacher Seite keine Grundstücke kaufen, was wegen Erbengemeinschaften schwierig gewesen wäre, und es ist auch kein weiterer Eingriff in die Natur nötig“, führte Straus weiter aus.

Mit Freude stimmten auch die Gemeinderäte der Stadt Marbach in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik am Donnerstagnachmittag in der Marbacher Stadthalle dem Vorhaben zu.