Dieses Windrad steht bei Jettingen Foto: Stefanie Schlecht

Nach dem vorläufigen Ausscheiden Ehningens will die Stadt Böblingen weiterhin mit Holzgerlingen zusammenarbeiten, um einen interkommunalen Windpark aufzubauen.

Von einem „heißen Eisen“ sprach der SPD-Stadtrat Manuel Böhler, als es am Mittwoch im Böblinger Gemeinderat um die Pläne für einen interkommunalen Windpark ging. Denn neben den allgemeinen Bemühungen, alternative Energien voranzubringen, stehen bei diesem Thema gewichtige Sorgen im Raum. Vor allem: Wie viel Waldfläche wird zwischen Böblingen und Holzgerlingen für den Bau eines Windparks benötigt? Und inwieweit sind Frischluftschneisen betroffen? „Das bereitet uns Kopfschmerzen“, bekannte Böhler und sprach damit sicherlich vielen Gemeinderatskollegen aus dem Herzen.

So weit sind die Planungen noch lange nicht gediehen, doch will Böblingen die Möglichkeiten prüfen – zunächst allerdings nicht mehr mit Ehningen zusammen, wo sich der Gemeinderat im Juli gegen das Projekt ausgesprochen hat, dafür aber weiterhin gemeinsam mit Holzgerlingen. Das Gebiet zwischen den drei Kommunen sieht der Regionalplan als Potenzialfläche. „Wenn wir nicht handeln, wird uns das womöglich von anderer Seite aufgezwungen“, betonte Böblingens Baubürgermeisterin Christine Kraayvanger.

Geplant ist nun ein sogenanntes Interessenbekundungsverfahren. Darüber soll ein Projektpartner gefunden werden, in der Regel ein Energieunternehmen, das sich der praktischen Umsetzung des Windparks annimmt. Ehningen könne gerne wieder dazustoßen, sagte Kraayvanger, sollte es sich der Gemeinderat noch anders überlegen.