Bei einer Aktion der Organisation «Junge Helden» lässt sich Stefan Schwartze (SPD), Patientenbeauftragter der Bundesregierung, ein Organspende-Tattoo stechen. Foto: dpa/Fabian Sommer

Zum Tag der Organspende am 1. Juni machen verstärkt Politiker auf das Thema aufmerksam – mit teils ausgefallenen Aktionen. Denn die Spendezahlen sind nach wie vor niedrig. Warum das so ist – und was die Landesregierung dagegen tun möchte.

Wenn Petra Stahl an den 3. März 2017 zurückdenkt, empfindet sie eine große Dankbarkeit. Denn der Tag ist zu ihrem zweiten Geburtstag geworden. „Ich bekam ein Herz geschenkt“, sagt die heute 65-Jährige aus Nagold im Schwarzwald. Ohne dieses Herz wäre sie nicht mehr auf der Welt. Eine seltene Erkrankung, Amyloidose genannt, bei der sich fehlerhafte Eiweiße unter anderem an den Organen ablagern und deren Funktion einschränken, hat ihr ursprüngliches Herz unheilbar geschwächt. „An der Uniklinik Heidelberg sagte man mir: Mit diesem Herzen leben Sie nicht mehr lange.“