Westlich der Goldäckerstraße entsteht ein besonderes Wohnquartier. Foto: Philipp Braitinger

Im Gebiet Goldäcker will die Stadt Leinfelden-Echterdingen Wohnungen schaffen, die bezahlbar und zugleich ökologisch wertvoll sind. Das Vorzeigeprojekt darf sich nun auch IBA-Projekt nennen.

Beworben hatte sich die Stadt Leinfelden-Echterdingen mit diesem Projekt beim Ideenpool der Internationalen Bauausstellung 2027 schon vor Jahren. Nun wurde das im Westen von Echterdingen geplante Neubaugebiet KaepseLE tatsächlich zu einem Projekt der Internationalen Bauausstellung 2027 ernannt. „Bauen im Einklang mit der Natur, Schönheit und Einfachheit kann man unter einen Hut bringen; eine innovative Konzeptvergabe sowie eine mutige Kommune sind die Grundzutaten hierfür“, so lautete das Lob der Juroren.

Oberbürgermeister Roland Klenk ist entsprechend gut gelaunt: „Ich freue mich sehr, dass die Anstrengungen von Leinfelden-Echterdingen, an dieser Stelle innovatives und zukunftsgerichtetes Bauen und Wohnen zu ermöglichen, von der IBA in dieser besonderen Art und Weise gewürdigt werden“, wird er in einer Pressemitteilung zitiert. Das Projekt solle nicht nur Vorbild für den Wohnungsbau der Zukunft in der Stadt sein, sondern könnte auch anderen Kommunen ein wertvoller Fingerzeig für nachhaltiges und soziales Bauen sein, bei dem auch die Wirtschaftlichkeit gewahrt bleibt, ergänzt er.

Das Wort „KaepseLE“ steht für „Klimaschutz und -anpassung durch emissionsfreies Bauen, Pflanzen, Stoffkreisläufe und Energievernetzung in Leinfelden-Echterdingen“. Die Stadt hat sich vorgenommen am Siedlungsrand von Echterdingen mit drei Investoren und drei Planungsteams ein beispielgebendes Wohngebiet zu entwickeln. Laut Philipp Schwarz, Leiter des Stadtplanungsamts, sind dort aktuell mehr als 200 Wohnungen geplant, die in drei Baufeldern entstehen werden. Darunter werden auch einige kleinere Seniorenwohnungen sein.

Der Wohnraum soll einerseits umweltschonend erstellt und betrieben werden – andererseits soll er bezahlbar sein. Dreißig Prozent sollen aus gefördertem Wohnungsbau, zwanzig Prozent aus preisgünstigem Wohnungsbau zur Miete oder preisgünstiger Wohnungsbau als Eigentum bestehen. Die restlichen fünfzig Prozent der Wohngebäude erhalten keine Bindung. Das neue Quartier soll nach 15 Jahren CO2-neutral sein. Mittlerweile stehen auch die Architekten und Bauträger fest. Sie kommen aus Wien, Zürich, Berlin, aber auch aus Stuttgart. „Alle wollen mit Holz bauen“, sagt Philipp Schwarz. Ein Büro plant, mit Stroh zu dämmen, ein anderes mit Altkleidern. Das Planungsamt rechnet aktuell damit, dass die Bauarbeiten Ende 2024 beginnen. Bis 2027 soll das neue Wohngebiet fertig sein.