Kretschmann hatte die Aktivisten bereits kritisiert. Foto: IMAGO/Bernd Elmenthaler

Winfried Kretschmann ist kein Fan der „Letzten Generation“. Trotzdem hat sich Baden-Württembergs Ministerpräsident jetzt mit den Aktivisten zu einem Gespräch getroffen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich mit Vertretern der Klimaschutzgruppe Letzte Generation getroffen und ein Gespräch geführt. Der Regierungschef habe dies bereits im April in einem Interview angesprochen, daraufhin habe sich die Gruppe bei ihm gemeldet, sagte ein Sprecher des Staatsministeriums am Mittwoch in Stuttgart. Zuerst hatte „Welt“ über das Treffen berichtet.

Das Gespräch mit mehreren Aktivisten am Dienstag im Staatsministerium dürfte kontrovers ausgefallen sein. „Was er gesagt hat, entspricht seinen bisherigen Äußerungen zur Letzten Generation“, sagte ein Sprecher des Staatsministeriums.

Kretschmann kritisiert Aktionen der Aktivisten

In den vergangenen Monaten hatte Kretschmann die Aktionen der Gruppe unter anderem als „nicht sinnhaft“ bezeichnet und gesagt, der Letzten Generation fehle der Rückhalt der Gesellschaft. Mit ihrem Vorgehen schade sie der Klimabewegung statt ihr zu nützen, die Aktivisten seien „ein bisschen verbohrt“. Bereits im April hatte er in einem Interview des Wochenmagazins „Stern“ gesagt: „Natürlich rede ich mit ihnen, wenn sie das wollen. Aber sie müssen dann auch meine Argumente hören, lustig wird das nicht.“

Dutzende Anhänger der Klimaschutzgruppe hatten am vergangenen Wochenende erneut über Stunden mehrere Straßen und Zufahrten blockiert, dieses Mal in und nach Stuttgart. Die Letzte Generation macht regelmäßig mit Sitzblockaden und Aktionen auf die Folgen der Erderhitzung aufmerksam.

Mit ihrem Protest will die Letzte Generation klimapolitische Defizite anprangern - etwa mit Blick auf die immensen klimaschädlichen Emissionen des Autoverkehrs. Ihre Mitglieder kleben sich häufig an Straßen fest - behindern damit aber auch Einsatzfahrzeuge. Auch an Kunstwerken klebten sich die Aktivisten und Aktivistinnen bereits fest. Attacken auf Einrichtungen der Ölindustrie werden ihnen ebenfalls vorgeworfen.