Guido Buchwald ist im Rennen um den Präsidentenposten ausgeschieden. Foto: dpa/Andreas Gebert

Der 1990er-Weltmeister Guido Buchwald hat nach seiner Ausbootung für die Präsidentenwahl des VfB Stuttgart erneut scharfe Kritik geübt – und zu hohe Gehaltsforderungen abgestritten.

Stuttgart - Die Schlammschlacht um das Ausscheiden von Guido Buchwald aus dem Bewerberfeld für die Wahl des Präsidenten beim VfB Stuttgart geht in die nächste Runde. In einem Statement auf Facebook streitet der VfB-Ehrenspieler am Mittwoch zu hohe Geldforderungen ab – und widerspricht damit Ausführungen, die der Vereinsbeirat-Vorsitzende Wolf-Dieter Erhard vor kurzem tätigte.

Mit dem Vereinsbeirat habe es „keinerlei Verhandlungen über finanzielle Vorstellungen“ gegeben, stellt Buchwald klar. „Jeder der mich kennt weiß, dass Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und auch Demut zu meinen Grundtugenden gehört.“ Als einen Grund, warum die Entscheidung gegen den Weltmeister von 1990 ausgefallen ist, hatte Erhard zu hohe Gehaltsvorstellungen von Seiten Buchwalds genannt.

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VfB-Weltmeister dementiert zu hohe Gehaltsforderungen

Dass der Präsident des VfB Stuttgart ehrenamtlich arbeitet, kann Buchwald eigenen Worten zufolge teils nachvollziehen. „Da der Präsident aber auch gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der Fußball-AG ist, also der wichtigste Mann beim VfB Stuttgart, halte ich eine Aufwandsentschädigung für unerlässlich.“ Der 58 Jahre alte Ex-Profi räumt zwar ein, dass es mit dem Vereinsbeirat Gespräche über eine darüber gegeben habe. Seine Vorstellung habe sich aber „ungefähr auf dem Niveau des Gehaltes eines Spielers unserer zweiten Mannschaft bewegt, die in der Oberliga spielt. Diskutiert oder gar verhandelt wurde jedoch nicht.“

Wirbel um einen Steckbrief

Obendrein hatte Buchwald zuletzt den Umgang mit ihm bemängelt. So habe man ihn noch um die Beantwortung einiger Fragen bis zum Montag dieser Woche gebeten, ehe man seiner Bewerbung aber drei Tage vorher,also am Freitag der vergangenen Woche, durch die Veröffentlichung der neuen Liste den Garaus gemacht habe. Dies allerdings, entgegnete Erhard, sei nur die halbe Wahrheit. Schließlich habe es sich bei den Fragen um den Inhalt eines Steckbriefs gehandelt, mit welchem die Kandidaten den Mitgliedern am 15. Dezember vorgestellt werden. Weil diese Steckbriefe rechtzeitig gedruckt werden müssen, sei allen vorab erklärt worden, „dass sieben der neun ursprünglichen Bewerber den Steckbrief umsonst ausfüllen.“

Auch in dieser Frage tritt die VfB-Legende nach: „Die Aussagen des Vorsitzenden des Vereinsbeirates dieser Tage vor der Presse entsprechen nicht der Wahrheit.“ Es stimme nicht, dass die Kandidaten gewusst hätten, dass die Fragen nur pro forma gewesen seien. „Mails, die mir vorliegen, weisen auf einen völlig normalen Bewerbungsvorgang hin“, schreibt Buchwald.

Die VfB-Satzung lässt für die Präsidentenwahl nur zwei Kandidaten zu, die vom Vereinsbeirat aufgestellt werden müssen. Diese Entscheidung soll am 7. November bekannt gegeben werden. Dietrichs Nachfolger wird dann auf der Mitgliederversammlung am 15. Dezember gewählt. Im Moment sind noch Martin Bizer, Christian Riethmüller, Susanne Schosser und Claus Vogt im Rennen.