Dieses vom Natural History Museum herausgegebenes Foto mit dem Namen „Ice Bed“ des britischen Fotografen Nima Sarikhani, zeigt einen Eisbären im norwegischen Svalbard-Archipel. Foto: Nima Sarikhani/Wildlife Photographer of the Year/PA Media/dpa

Beim diesjährigen „Wildlife Photographer of the Year“ sind wieder zahlreiche herausragende Landschafts- und Tierfotos eingesendet worden. Wir zeigen einige der preisgekrönten Bilder, die veranschaulichen, wie wunderschön unsere Welt – noch – ist.

Ein Eisbär, der an einen Eisberg geschmiegt einschläft: Das Foto des britischen Fotografen Nima Sarikhani hat den Publikumspreis des Wettbewerbs „Wildlife Photographer of The Year“ 2024 des Londoner Natural History Museums gewonnen.

Mit Tatzen Bett im Eis gebaut

Das Bild hatte Nima Sarikhani auf der zu Norwegen gehörenden Inselgruppe Spitzbergen aufgenommen. Der Bär habe sich mit seinen Tatzen ein „Bett“ im Eis bereitet, bevor er sich zur Ruhe gelegt habe, hieß es in der PA-Meldung zur Entstehungsgeschichte des Fotos.

Anpassungsfähige Tiere

Er hoffe, dass es Anlass zur Hoffnung gebe, dass die Folgen des Klimawandels teilweise noch abgewendet werden können, wurde Sarikhani zitiert. „Eisbären sind unglaublich anpassungsfähig und in manchen Gegenden nimmt ihre Zahl zu, es ist noch nicht zu spät, das Schlamassel zu beheben, das wir angerichtet haben.“

„Our World is beautiful“

Für alle, die es angesichts aller ökologischen, politischen, gesellschaftlichen und persönlichen Problemen vergessen haben sollten: „Our World is beautiful“ – Unsere Welt ist wunderschön.

Das beweisen auch wieder die Beiträge zum diesjährigen „Wildlife Photographer of the Year“. Der vom weltberühmte Londoner Naturkundemuseum veranstaltete Wettbewerb prämiert herausragende künstlerische Landschafts- und Tieraufnahmen.

„Geteilte Elternschaft“ von Mark Boyd (Kenia). Quelle: Foto: dpa/Mark Boyd
„Die glückliche Schildkröte“ von Tzahi Finkelstein (Israel). Foto: Tzahi Finkelstein/Wildlife Photo/PA Media/dpa
„Aurora Quallen“ von Audun Rikardsen (Norwegen). Quelle: Foto: dpa/Audun Rikardsen

Natural History Museum London

Der Preis wird vom Londoner Naturkundemuseum ausgelobt und ist Teil eines größeren Wettbewerbs, der jährlich von einer Sonderausstellung begleitet wird. An der Abstimmung nahmen 75 000 Menschen teil, insgesamt standen 25 Fotos zur Wahl.

Das Natural History Museum London verfügt nach eigenen Angaben über eine Sammlung von 70 Millionen Exponaten. Als führende Forschungsinstitution betreut es demnach wegweisende Projekte in fast 70 Ländern. 300 Wissenschaftler forschen in den Abteilungen des Museums, ihr Ziel: das Leben auf der Erde, die Ökosysteme und die Gefahren, die ihnen drohen, besser verständlich zu machen.

Info: Werden Eisbären den Klimawandel überleben?

Schmelzende Arktis
Infolge des schmelzenden Eis in der Arktis ist das Überleben von Eisbären bis 2100 nach Berechnungen von Forschern gefährdet. Ohne genügend Eisflächen, auf denen sie etwa Robben fangen können, würden die Eisbären an Land gedrängt, wo sie bei der Futtersuche Nachteile hätten, schreibt ein Team von Forschern um Péter Molnár von der University of Toronto im Fachblatt „Nature Climate Change“.

Fortbestand
Entscheidend für den Fortbestand der Bären sei die Anzahl der Tage pro Jahr, an denen das Eis zurückgehe, heißt es weiter. An Land fänden die Tiere nicht das passende Futter, um ihren Energiebedarf zu decken. Das Team schätzte deshalb ab, wie lange Eisbären ohne Nahrung auskommen können, bis das Überleben von Jungtieren und erwachsenen Eisbären gefährdet ist.

Gefährdung
Die Forscher nutzten bereits existierende Klimawandel-Szenarien bis 2100, um eineAussage über die Situation der Eisflächen am Nordpol treffen zu können. Zusätzlich errechneten sie anhand des Energiebedarfs etwa von säugenden Eisbär-Müttern oder männlichen Tieren, wie lange Eisbären ohne Nahrung auskommen könnten. Das Ergebnis lässt darauf schließen, dass das Leben der Jungtiere am stärksten gefährdet ist. Die besten Überlebenschancen im Zuge schmelzender Eisflächen hätten alleinlebende Weibchen, da sie im Gegensatz zu den Männchen beispielsweise Energie besser speichern können.

Tribhausgease
Einen großen Einfluss hat der Studie zufolge der künftige Treibhausgasausstoß der Menschen: Bei dem heißesten anzunehmenden Klimaszenarium geben die Forscher den Eisbären kaum Überlebenschance bis 2100 - mit Ausnahme derer in den Gebieten der Hoch-Arktis. Fällt die Treibhausgas-Konzentration bis dahin moderat aus, könnte dies das Fortbestehen der Tiere verlängern. Doch es sei unwahrscheinlich, dass damit das Aussterben mancher der 13 in der Studie betrachteten Eisbär-Populationen in diesem Jahrhundert verhindert werden könne, schreiben die Forscher.