Der Countdown zur Oscar-Verleihung läuft. Der deutsche Film "Werk ohne Autor" ist für zwei Goldjungen nominiert. Doch die Konkurrenz ist groß.

Wer die Goldjungen bei der diesjährigen Oscar-Verleihung mit nach Hause nimmt, ist bereits entschieden. Am 19. Februar hat das Voting offiziell geendet. Die Stimmen werden nun ausgezählt und die Gewinner am 24. Februar verkündet. Der deutsche Beitrag "Werk ohne Autor" von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck (45) ist in gleich zwei Kategorien nominiert, als "Bester fremdsprachiger Film" sowie Caleb Deschanel (74) für die "Beste Kamera". Wie stehen die Chancen auf eine der Trophäen?

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"Roma" wird als Favorit gehandelt

In der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" ist die Konkurrenz groß. Der mexikanische Beitrag "Roma" von Regisseur Alfonso Cuarón (57) geht mit insgesamt zehn Nominierungen als Favorit ins Oscar-Rennen. Der Netflix-Film konnte sich bereits bei den Golden Globes, den BAFTAs und den Critics' Choice Awards durchsetzen. Ebenfalls nominiert sind "Capernaum - Stadt der Hoffnung" aus dem Libanon, der bei den Filmfestspielen von Cannes den Preis der Jury gewonnen hat, sowie "Cold War - Der Breitengrad der Liebe" aus Polen und "Shoplifters - Familienbande" aus Japan.

Die zweite Nominierung in der Kategorie "Beste Kamera" kann durchaus als Überraschung angesehen werden. Für Kameramann Caleb Deschanel, Vater der Schauspielerinnen Emily Deschanel (42, "Bones - Die Knochenjägerin") und Zooey Deschanel (39, "New Girl"), ist es die sechste Oscar-Nominierung. Zuletzt wurde er 2005 für "Die Passion Christi" bedacht. Ein Triumph blieb ihm bisher verwehrt. Auch 2019 hat er starke Konkurrenz: Alfonso Cuarón für "Roma", Matthew Libatique (50) für "A Star Is Born", Robbie Ryan (49) für "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" und Lukasz Zal (37) für "Cold War - Der Breitengrad der Liebe" machen ihm den Goldjungen streitig.

Eine illustre Runde

Sollte "Werk ohne Autor" leer ausgehen, kann sich Florian Henckel von Donnersmarck damit trösten, dass er bereits einen Goldjungen zu Hause hat. 2007 setzte er sich mit dem Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" durchaus überraschend in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" durch. Damals hatten die meisten eher mit einem Triumph des mexikanischen Beitrags "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro (54, "Shape of Water - Das Flüstern des Wassers") gerechnet.

In der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" haben sich in der Geschichte der Academy Awards neben "Das Leben der Anderen" bisher zwei weitere deutsche Beiträge durchgesetzt. Regisseur Volker Schlöndorff (79) gewann 1980 mit "Die Blechtrommel" und Regisseurin Caroline Link (54) 2003 für "Nirgendwo in Afrika". Bei den ausgezeichneten österreichischen Beiträgen "Die Fälscher" (2008) und "Liebe" (2013) handelt es sich um Koproduktionen mit Deutschland. Die Regeln der Academy of Motion Picture Arts and Sciences besagen jedoch, dass nur jeweils ein Land einen Film vorschlagen kann.

Hingegen sind die hochgelobten und nominierten deutschen Filme "Toni Erdmann", "Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte", "Sophie Scholl - Die letzten Tage" oder "Der Untergang" zum Beispiel leer ausgegangen. Wie heißt es so schön: Dabeisein ist alles.