Céline Dion und Lukas Podolski (links) mit Markus Lanz auf der Wettcouch. Foto: dpa

Monatelang stand er in der Kritik - Markus Lanz fahre "Wetten, dass...?" zielsicher an die Wand, hieß es. Nun bewies er, dass er es besser kann. Das Problem: Kaum einer wollte zusehen.

Monatelang stand er in der Kritik - Markus Lanz fahre "Wetten, dass...?" zielsicher an die Wand, hatte es geheißen. Nun bewies der 44-Jährige, dass er es besser kann. Das Problem: Kaum einer wollte zusehen.

Halle/Berlin - Markus Lanz (44) hat den ZDF-Showklassiker "Wetten, dass..?" am Samstagabend ziemlich souverän und locker über die Bühne gebracht. Sicher, recht humorvoll, pannenfrei und dann noch weitestgehend kurzweilig führte der in den vergangenen Monaten viel kritisierte Lanz am Samstagabend durch seine Sendung in Halle an der Saale.

Und Glück kam auch noch hinzu: Er brachte einige prominente Gäste zum Jodeln, zumindest zum Singen, alle Wetten klappten, einschließlich der Kinderversion, auch die Stadtwette funktionierte.

Schauspielerin Stephanie Stumph, die unaufhörlich die Werbetrommel für ihren ZDF-Sonntagsfilm rührte, gelang es, mehr als 1000 Bürger zum Marktplatz zu locken, um eine Fläche von rund 250 Quadratmetern mit gelben Textilien so auszufüllen, dass ein riesengroßer Pullover geformt wurde, der so aussah wie das Lieblingskleidungsstück eines der berühmtesten Söhne der Stadt: Hans-Dietrich Genscher.

Das Problem: Kaum einer sah zu. Nur 6,55 Millionen verfolgten die Show. Noch nie haben so wenige Zuschauer die Sendung gesehen. Jedoch reichte es immer noch zur stärksten Sendung des Abends. Der Marktanteil lag bei 22,1 Prozent. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte Lanz mit der November-Ausgabe mehr als zehn Millionen vor den Bildschirm gelockt.

Lukas Podolski und Céline Dion machen freudig mit

Zu Beginn der Show am Jahrestag des Mauerfalls vergaß Lanz nicht, darauf hinzuweisen, dass vor rund 25 Jahren eine Sendung aus Halle noch undenkbar gewesen wäre. Und seine Gäste erwiesen sich als dankbare Gesprächspartner: Fußballer Lukas Podolski begleitete mit großer Freude die Wette des Esseners Johannes Witzenrath, der alle Bundesliga-Begegnungen der vergangenen zehn Jahre und ihre Torschützen kannte.

Und Sängerin Céline Dion bekannte mehrfach ihre Leidenschaft für die deutsche Sprache, eine Mischung aus Französisch und Englisch, wie sie empfand. Die ewige Frage nach dem "Titanic"-Titelsong empfinde sie als "Luxus-Problem", versicherte Dion zur Beruhigung.

Überraschend zog Lanz mit Barbara Meier, der zweiten Siegerin des ProSieben-Wettbewerbs "Germany's next Topmodel", noch ein nicht angekündigtes As aus dem Ärmel - sie wettete darauf, dass der Schweizer Köbi Schwitter (59), mittlerweile zum vierten Mal bei "Wetten, dass..?" als Kandidat im Einsatz, mit der Kraft seiner Lunge ein Luftkissen unter einem Rennauto so aufpumpen könnte, dass am Boliden die Reifen gewechselt werden können. Auch diese Wette, angeblich Köbi Schwitters letzte, funktionierte. Wettkönig zum Schluss wurde dann jedoch ein anderer: Der Bundesliga-Experte - und das mit deutlichem Abstand.