Nicht mehr lustig? Die „Otto-Show“ und „Schmidteinander“ Foto: dpa/Hermann Wöstmann

Der WDR warnt bei Archiv-Episoden der „Otto-Show“ und von „Schmidteinander“ vor „diskriminierender Sprache und Haltung“. Wie reagieren darauf Harald Schmidt und Otto Waalkes?

„Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen mit diskriminierender Sprache und Haltung.“ Mit diesen Sätzen warnt der Westdeutsche Rundfunk (WDR) Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich alte Folgen von „Schmidteinander“ anschauen wollen. Die Show mit Harald Schmidt und Herbert Feuerstein wurde von 1990 bis 1994 ausgestrahlt. Ähnliches wird eingeblendet, wenn man Archiv-Episoden der „Otto-Show“ mit Otto Waalkes sehen möchte, die zwischen 1974 und 1979 liefen.

Der WDR hatte – laut eigenen Angaben – nach einer inhaltlichen Prüfung des Archivmaterials bei einzelnen Passagen festgestellt, dass diese aus heutiger Sicht als diskriminierend empfunden werden können und hielt es für angebracht, darauf hinzuweisen und dies einzuordnen. Eine Alternativ wäre gewesen, die Sendungen aus dem Archiv zu löschen und gar nicht mehr zu zeigen.

Harald Schmidt und Otto Waalkes reagieren

Die Satire- und Comedyshow „Schmidteinander“ wurde von Harald Schmidt und Herbert Feuerstein, der im Oktober 2020 starb, moderiert. Harald Schmidt (66) hat die „Bild“-Zeitung als Plattform genutzt, um auf die Warnhinweise mit Sarkasmus zu reagieren und sich über den WDR lustig zu machen: „Weltklasse! Ein echter ‚Schmidteinander‘-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat“, wird er dort zitiert.

Ebenfalls in der „Bild“-Zeitung hatte sich schon Otto Waalkes (75) zu den Warnhinweisen geäußert: „Das ist nun ein halbes Jahrhundert her. Die Moralvorstellungen haben sich seit 1970 gewandelt, jede Zeit hat ihre eigenen Tabus. Komik hat ja immer etwas Anstößiges, weil sie alltägliche Regeln verletzt“, sagte er: „Vor Komik kann also gar nicht genug gewarnt werden.“