Der Stuttgarter „The-Voice“-Kandidat Patrik Schmitt (rechts) mit seinem TV-Paten Giovanni Zarrella. Foto: /Schmittinger

Im Video spielte Patrik Schmitt die „Layla“ mit Perücke, verlor daraufhin seinen Job und heizt jetzt das Wasenzelt von Klaus & Klaus ein. Für den früheren Faschingsprinz erfüllt sich ein weiterer Traum: Bei „Voice of Gemany“ entschied sich Giovanni Zarrella für ihn.

Auf Mallorca tritt er unter dem Künstlernamen Schmittinger auf und spielt dort unter anderem mit viel „Schalala la la“ den Song „Malle, wir sind auf dem Weg“, den er mit seinem Kumpel DJ Robin („Layla“) geschrieben hat. Darin heißt es: „Malle wo nie das Bier ausgeht / Wo jeder feiert bis die Sonne aufgeht / Malle wir sind auf dem Weg.“ Doch wer braucht schon Malle, wenn gerade auf dem Cannstatter Wasen das Bier nicht ausgeht?

Etliche Bierkönige vom Ballermann, darunter Patrik (ohne c) Schmitt (mit zwei t), sind auf dem Weg zum Wasen. Auf dem Volksfest führen sie vor, was sie auf der Partyinsel gelernt haben: Stimmung, noch mehr Stimmung, am allermeisten Stimmung – und das oft so harte Leben mit Musik leichter nehmen, mit Musik, zu der man tanzen und grölen kann. Der Unterschied zwischen Wiesn und Wasen ist, so hört man oft, dass in Stuttgart mehr Party-Malle-Mucke gespielt wird, in München dafür die Blaskapellen den Ton angeben.

Patrik Schmitt spielt mit seiner Gruppe Alarm im Zelt von Klaus & Klaus. Sein Kumpel DJ Robin bringt derweil das Zelt vom Wasenwirt zum Beben. Beide sind schon lange befreundet. Beide waren Faschingsprinzen beim Möbelwagen in Stuttgart.

Was die Wasenhits von 2023 sind? Für den 42-jährigen Patrik Schmitt ist die Sache klar. „An erster Stelle steht immer noch ,Layla’“, sagt er, „aber dann kommt gleich ,Bumsbar’.“ Beide Balllermann-Hits sind von DJ Robin. Bei „Heute sind wir wieder Bumsbar, geile Mädels, geile Jungs da“ macht es die Band so, dass sie nur die ersten Worten anspielt und dann das Publikum singen lässt. Beliebte Songs in den Zelten sind außerdem, sagt Schmitt, „Cordula Grün“, „Skandal im Sperrbezirk“, die Wasenversion des Hits „Komet“ sowie ein Medley von Pur-Hits.

Zarrella will „aus Micki Krause ein Michael Bublé“ machen

Im Video von „Layla“ hat Patrik Schmitt die Hauptrolle gespielt, also die Puffmama. Dafür setzte er sich eine Perücke auf, ließ sich von seiner Freundin die Fingernägel machen. Für das Lied, das dem Vorwurf ausgesetzt war, sexistisch zu sein, sollte nicht eine Frau, sondern ein Mann die Layla spielen. Schmitt tat’s, was sein Chef nicht lustig fand. Wegen der Rolle in dem Video habe er nach 15 Jahren seinen Job als Vertriebsleiter verloren. Der Vorgesetzte haben als Grund dafür aber nicht „Layla“ genannt, sondern, dass Schmitt nicht mehr für die Ideale der Firma stehe.

„Ich war völlig fertig“, erinnert er sich und weiß heute: Wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Seitdem lebt der Stuttgarter von Musik, tritt auf Mallorca und bei Oktoberfesten quer durch Deutschland auf. Obendrein hat er es in die Sendung „Voice of Germany“ als Kandidat geschafft. Bei seinem ersten Auftritt in der TV-Show am vergangenen Sonntag sang er „Abenteuerland“ von Pur. Juror Giovanni Zarrella war’s, der sich für ihn umgedreht und ihn in sein Team aufgenommen hat. „Wir werden mit dir die verrückteste Reise überhaupt machen“, sagt Zarrella, „wir müssen bei dir noch Charakter reinbringen.“ Sein Ziel ist, dass bei dem Stuttgarter „aus Micki Krause ein Michael Bublé“ wird. Der Wasen ist eine harte Schule dafür.