Eine Institution: Das Warmbronner Open Air (Aufnahme aus dem Jahr 2022) Foto: /Jürgen Bach

Für die 37. Ausgabe des Open Air in Warmbronn, das am Freitag beginnt, haben die Veranstalter teils namhafte Bands an Land gezogen.

Die Aufbauarbeiten haben Anfang der Woche begonnen. Lieferwagen wurden be- und auf dem Warmbronner Waldsportplatz wieder entladen. „Seit dem vergangenen Jahr haben wir einen ziemlich guten Plan, was das alles angeht“, sagt Sarah Keenan. Vor Corona sei vieles ein wenig chaotisch abgelaufen. Die 30-Jährige ist Vorsitzende im Treff Warmbronn und beim RockXplosion für Presse und Marketing zuständig. Sie hat aktuell alle Hände voll zu tun, denn die rockige Explosion – wie immer mit dem traditionellen Untertitel „Warmbronner Open Air“ – geht an diesem Wochenende in die 37. Auflage, wie die Jahre zuvor bei freiem Eintritt. Bei gutem Wetter tummeln sich dann an drei Tagen insgesamt zwischen 2500 und 3000 Besucher auf der Lichtung im Osten des Leonberger Teilorts. 26 Bands treten auf, bei zwei Aftershow-Partys am Freitag und Samstag sorgen im nahe gelegenen Treff Warmbronn fünf DJs für Stimmung.

Freitag Zunächst kommen die Freundinnen und Freunde härterer Klänge auf ihre Kosten. Am Freitag eröffnen die Extrem-Metaler von Team Tot den Gitarrenreigen, gefolgt von unter anderem Virocracy (technischer Death Metal) und den Thrashern Fateful Finality, bevor die niedersächsische Metalcore-Band Rising Insane den Deckel drauf macht.

Samstag Am Samstagabend entert der Headliner From Fall To Spring mit seinem an Linkin Park gemahnenden Sound die Bretter. Wem der Name bekannt vorkommt: Die Saarländer Gruppe nahm in diesem Jahr beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest in Liverpool teil. „Wir freuen uns sehr darüber, dass sie bei uns spielen“, sagt Sarah Keenan. Davor sind unter anderem Nachbardach (Alternative aus Leonberg), die Ludwigsburger Punker von den Roadblocks sowie die Punkrocker Call Me Brutus aus Sindelfingen am Start.

Sonntag Eher gediegen gibt sich traditionell der Sonntag, wenngleich unter anderem die ein oder andere härtere Punk-Combo (die Dying Ducks aus Leonberg, The Mofos aus Bad Teinach) den Weg ins Programm gefunden hat. Den Schlusspunkt setzen dann die Spicy Roots aus Schwieberdingen, die mit ihrem hochenergetischen Ska-Punk das Publikum nochmals so richtig fordern werden. „Wir hatten Bewerbungen von fast 1000 Bands, unser Team ist kaum hinterhergekommen, die alle anzuhören“, sagt Sarah Keenan.

Neu: Awareness-Team Neu ist unter anderem das Awareness-Konzept, das auf dem Waldsportplatz erstmals zum Tragen kommt. Wenn sich jemand unwohl fühlt, eine Pause braucht oder merkt, dass die eigenen Grenzen überschritten wurden, kann er oder sie sich mit dem Satz „Ist Angela da?“ an die Festival-Crew wenden. „Das ist ja auch Thema der aktuellen Debatte“, sagt Sarah Keenan mit Blick auf die Vorfälle rund um den Rammstein-Frontmann Till Lindemann. „Es gibt auf dem Gelände einen Safe Space, die Helferinnen und Helfer des Awareness-Teams sind an ihren türkisen Westen zu erkennen. Wir haben auch eine Handynummer eingerichtet“, so Keenan, „aber auf dem Sportplatz ist der Empfang erfahrungsgemäß eher schlecht.“ Daher sei es sinnvoller, den persönlichen Kontakt zum Team zu suchen.

Neu: absichtlich weniger Bands „Wir haben zugehört“, sagt Sarah Keenan. Ein Kritikpunkt aus dem vergangenen Jahr sei gewesen, dass es kaum eine Minute gegeben habe, in der der Waldsportplatz nicht komplett beschallt worden sei. „Deshalb haben wir absichtlich weniger Bands gebucht und auch Pausen zwischen den Auftritten eingeplant.“

Neu: Getränke- und Essensangebot „Hier wollten wir mehr Vielfalt haben“, so Keenan. In diesem Jahr gebe es Spezialitäten aus Sri Lanka, Schwäbisches, Crêpes und Pizza. Außerdem neu: ein Met-Stand. Erfahrungsgemäß frönen laut Keenan vor allem die Heavy-Metal-Fans dem süßen Honigwein, sodass man mit dem neuen Angebot womöglich vor allem am Freitag einen vollen Erfolg landen könnte.

Neu: Merchandise Dass es Festival-Shirts und die Stoffbändchen zu erwerben gibt, ist nicht neu. Basecaps gab es bisher allerdings noch nie. Das Besondere: die Kopfbedeckungen werden direkt auf dem Platz bedruckt.

Bewährtes Am Sonntag besuchen erfahrungsgemäß viele Familien mit Kindern das Open Air. Doch auch schon am Samstag bieten die Pädagoginnen und Pädagogen des Jugendhausvereins Leonberg ein breit gefächertes Kinderprogramm mit Bastelaktionen, Outdoor-Spielen, Kinderschminken und vielem mehr (Samstag: 14 bis 19 Uhr; Sonntag: 13 bis 18 Uhr). Außerdem wieder am Start: der Poetry Slam von Hollers Kuckucksbühne, der am Sonntag um 12 Uhr den ersten Programmpunkt auf der X-Plosion-Stage, also der Hauptbühne, bildet. Apropos Bühne: Auch in diesem Jahr gibt es mit der X-Plosion- und der X-Tension-Stage zwei annähernd gleichgroße Stages, die im Wechsel bespielt werden. Vor Corona hatte man noch auf ein Zelt als zweite Bühne gesetzt.

Weitere Informationen zum RockXplosion Open Air, unter anderem den kompletten Zeitplan, gibt es im Internet unter https://rockxplosion.de oder zum Beispiel auf Facebook auf www.facebook.com/WarmbronnerOpenAir