Ulrich Heinz, Martin Ehmann und Ulrich Gohl (von links) präsentieren die Broschüre „Wangener Wege“. Foto: Mathias Kuhn/Mathias Kuhn

Lange ersehnt, endlich erschienen: Die Mitglieder der Kabarettgruppe Mustermann und die Motzlöffel haben die Broschüre „Wangener Wege“ herausgegeben.

Der Zeitpunkt war klug gewählt: Zum Sommerbeginn stellten die drei Mitglieder der Kabarettgruppe Mustermann und die Motzlöffel die Broschüre „Wangener Wege“ vor. Sie richtet sich an Einheimische, Zugereiste, Freiluftfanatiker aus der Region und Stubenhocker. In dem praktischen Führer in Taschenformat beschreiben der Wangener-Berg-Wanderer Martin Ehmann und seine Motzlöffel-Kompagnons Ulrich Gohl und Ulrich Heinz sechs Touren unterschiedlicher Schwierigkeit. Vier führen über den Wangener Berg, zwei sind für „Flachländer“ geschrieben, die die Winkel von Wangen erkunden wollen. „Dabei haben die Autoren auch historisch Schwieriges nicht ausgespart“, sagt Bezirksvorsteher Jakob Bubenheimer. So führt die Tour „Burg, Bunker und Brunnen“ vom Friedhof über die Faultannenfurche hinauf zum Rennweg, auf dem die Wanderer die Reste einer ehemaligen Flakstellung erkennen. Noch älter sind weitere Zeugnisse: jahrhundertealte Grenzsteine. Denn die Touren verlaufen auch auf dem Grenzpfad, der Rohracker, Hedelfingen und Wangen trennt.

Weitblicke ins Tal

Gerade dieser Wandel bietet traumhafte Ausblicke ins Dürrbachtal, nach Rohracker und auf die Filderebene. Auf der anderen Seite des Bergrückens ergeben sich Panoramablicke ins Neckartal und zur Grabkapelle auf dem Württemberg. Zu den Weitblicken bietet Ehmann in seinen Beschreibungen Rückblicke. Er berichtet von der Waldheimtradition, dokumentiert diese mit historischen Fotos und erzählt die Geschichte der Schillerlinde, die 1905 zum 100. Todestag des schwäbischen Dichters gepflanzt wurde. 1965 spaltete ein Blitz den Stamm, 30 Jahre später wurde sie ein Opfer von Brandstiftern.

Auf den Spuren eines anderen Kriminalfalls wandelt man auf der dritten Tour. Ein Feldweg im Gewann Frauenberger war im November 1933 der Ausgangspunkt eines spektakulären Bankraubs im benachbarten Gablenberg. Unterhaltsam bringen die Motzlöffel den Lesern viele schöne Seiten des Stadtbezirks nahe, laden zum Mitwandern ein. „Solch ein Reiseführer für den Stadtbezirk ist sehnsüchtig erwartet worden“, sagt Bubenheimer. Das 44 Seiten dicke Büchlein kann kostenlos im Wangener Bezirksrathaus abgeholt werden. Der Bezirksbeirat hat die Broschüre aus seinem Budget mitfinanziert.