Der Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat etwas an Stärke abgenommen. Es fließt aber weiterhin eine beträchtliche Menge an Lava. Schon wenige Stunden nach Beginn der Eruption ist doppelt so viel Lava ausgetreten wie beim Vulkanausbruch im Sommer.
Der Vulkanausbruch auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat etwas an Stärke abgenommen. Das sagte Geowissenschaftler Magnús Tumi Gudmundsson am Dienstagmorgen (19. Dezember) dem isländischen Rundfunksender RÚV. Es fließe aber weiterhin eine beträchtliche Menge an Lava.
Gudmundsson erklärte im Fernsehen, dass schon wenige Stunden nach Beginn der Eruption nördlich des Ortes Grindavík ungefähr doppelt so viel Lava ausgetreten sei wie beim bislang letzten Vulkanausbruch in Island im Sommer dieses Jahres.
Giftige Gase verpesten die Luft
Alle Straßen nach Grindavík sollten für die nächsten Tage geschlossen werden, teilte die örtliche Polizei auf Facebook mit. Sie forderte dazu auf, sich vom Vulkangebiet fernzuhalten. Die dort austretenden Gase könnten giftig sein.
Bilder aus der Magma-Hölle
Lava fließt mehrere Kilometer langen Erdspalte
Der Flugverkehr von und nach Island sei nicht beeinträchtigt, teilte die isländische Regierung mit. Der Flughafen Keflavík sei demnach weiterhin gut zu erreichen.
Der Ausbruch begann am späten Montagabend (18. Dezember). Im Laufe der Nacht bildete sich eine mehrere Kilometer lange Spalte, aus der Lava floss – die Rede war von etwa 100 bis 200 Kubikmetern Lava pro Sekunde.
Ausbruch nahe Grindavík war erwartet worden
Der Ausbruch nahe des Fischerdorfes Grindavík war befürchtet worden. In den vergangenen Wochen hatten sich dort Dutzende Erdbeben ereignet. Die rund 4000 Einwohner mussten deswegen im November ihre Häuser verlassen. Grindavík liegt auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt Reykjavik. In den vergangenen drei Jahren kam es dort mehrfach zu Erdbebenserien und Vulkanausbrüchen.
Seit 2021 gab es drei Vulkanausbrüche auf der Reykjanes-Halbinsel – im März 2021, im August 2022 und im vergangenen Juli. Diese Ausbrüche ereigneten sich jedoch fern von bewohnten Gebieten oder wichtiger Infrastruktur. Island ist die größte und aktivste Vulkanregion Europas.