Bei Hochzeitsfeiern wird öfter mit Schreckschusswaffen in die Luft geschossen. Foto: Phillip Weingand/STZN

Ein 19-Jähriger leistet Widerstand und versucht, einen Beamten zu schlagen. Ein Polizist wird dadurch verletzt.

Hochzeitsfeiern haben seit jeher ihre eigenen Rituale und manchmal auch lautstarke Besonderheiten – nach dem Motto: Wer aufs Brautpaar aufmerksam machen will, sollte das Ganze mit einem ohrenbetäubenden Knall und heftigen Böllern garnieren – eine Tradition, die vor Jahrzehnten nicht nur in ländlichen Gegenden unter dem Begriff des „Anschießens“ bekannt war. Demnach wurde ein Salut, also drei Schüsse kurz hintereinander und ein weiterer letzter Schuss, wenn die Braut das elterliche Haus verlässt, mit Hilfe einer Böllerkanone abgegeben.

Gefährliche Situationen beim Hochzeitskorso

Heutzutage geht’s vor allem beim Autokorso hoch her – was vor allem in dichtbesiedelten Gegenden Gefahrenpotenzial birgt und nicht geduldet werden kann.

Der aktuelle Fall ereignete sich nun am Sonntagnachmittag in Fellbach: Gegen 15.20 Uhr fuhr ein Hochzeitskorso, bestehend aus etwa 15 Fahrzeugen, durch die Stuttgarter Straße in Richtung Cannstatt. Hierbei wurden aus einem Fahrzeug Schüsse mit einer Schreckschusswaffe abgegeben. Der Autokorso wurde komplett mit der Stuttgarter Polizei in Stuttgart angehalten und kontrolliert. Hierbei leistete ein 19-Jähriger Widerstand und versuchte, einen Beamten zu schlagen. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

Wer hat geschossen? Die Polizei hofft auf Zeugen

Da bislang nicht abschließend geklärt werden konnte, welche der teilnehmenden Personen aus welchem Fahrzeug die Schreckschusswaffe abgefeuert hat, bittet das Revier Fellbach um Zeugenhinweise. Die Telefonnummer lautet: 07 11/ 5 77 20.

Ähnliche Vorfälle gab es vor zwei Jahren binnen weniger Tage im nördlichen Rems-Murr-Gebiet: In Murrhardt hörten Anwohner, dass bei einer türkischen Hochzeit aus einem Korso 18 Schüsse abgegeben wurden; in Backnang feuerte im Industriegebiet Lerchenäcker bei einer Hochzeitsgesellschaft ein 33-Jähriger Schüsse ab, den Schreckschussrevolver fanden die Beamten später im Gras neben der Fahrbahn.