Eltern des Schülerhorts zeigen, was aus dem Gebäude nicht werden soll. Foto: privat

Nach dem Hort soll eine Kita dort einziehen, bis 2014 die Schwabschule das Haus nutzt.

S-West - Der Umzug des Schülerhorts Villa Elisa in die Schwabschule steht bald an. Dort eröffnet zum neuen Schuljahr das Schülerhaus, das einen ersten Schritt der Grundschule zur Ganztagsschule darstellt. Die Villa-Elisa-Kinder ziehen mit um, weil der bauliche Zustand des Gebäudes in der Elisabethenanlage dringend eine Sanierung erfordert.

Im Doppelhaushalt ist dafür jedoch kein Geld vorgesehen. Dennoch sind die Bedürfnisse, die Villa weiter zu nutzen, groß. Von 2014 an will das Schulverwaltungsamt die Villa Elisa übernehme und der Schwabschule zur Verfügung stellen. Denn die Schule verfügt über keinen großen Schulhof. Wenn jedoch künftig 160 Kinder, so viele wurden bisher für die Betreuung im Schülerhaus bis 17 Uhr angemeldet, den ganzen Tag in der Schule sind, brauchen sie Platz.

Ein Naturerlebnishaus für die Schwabschule

Die Villa würde auch gut in das Bildungsangebot der Schule passen, und zwar als Naturerlebnishaus mit Schulgarten. Dieses Konzept hat die Rektorin Jana Bergemann am Dienstag dem Bezirksbeirat vorgestellt. „Es ist uns sehr wichtig, dass die Kinder im Freien arbeiten, Raum zum Spielen haben und die Natur kennenlernen“, sagte Bergemann. Es sei angedacht, dass jede Klasse einmal pro Woche im Schulgarten Zeit verbringt, für die Drittklässler sei Schulgarten-Unterricht angedacht. Die Bezirksbeiräte unterstützen das Konzept ebenso wie das Schulverwaltungsamt. Allerdings greifen diese Pläne erst 2014. Dann will das Schulverwaltungsamt die Villa übernehmen, weil das Ganztagskonzept für die Schwabschule für das Schuljahr 2014/15 beantragt wird. Eltern der Villa Elisa und Vereine wie das Eltern-Kind-Zentrum oder Plattsalat sorgen sich, dass die Villa in der Zwischenzeit leer steht oder kommerziell genutzt wird und brachten dies in der Sitzung am Dienstagabend auch zum Ausdruck.

Die Sorge scheint einen Tag später am Mittwoch unbegründet. Im Verwaltungsausschuss (VA) wird das Thema Zwischennutzung auf Antrag der CDU-Fraktion zum Thema. Das Jugendamt präsentierte die Lösung: die Kita auf dem Olgäle-Areal, die Ende 2013 dort ausziehen muss, soll übergangsweise in die Villa ziehen, später dann ins Gesundheitsamt.

Kita soll interimsweise einziehen

Karin Korn, die Leiterin des Schulverwaltungsamtes, sagt, für sie sei die Lösung überraschend gekommen. Immerhin hatte noch am Dienstagabend eine Mitarbeiterin des Amtes mit den Bezirksbeiräten und Jana Bergemann über Möglichkeiten einer Zwischennutzung nachgedacht. Sorge, dass die Kita-Nutzung über zwei Jahre geht und sich damit der Umbau in ein Naturerlebnishaus für die Schwabschule verzögert, hat sie nicht. „Wir sind erst in der konzeptionellen Erarbeitung und es gibt andere Zwänge“, so Korn – nämlich einen Standort für die Kita zu finden. Der Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle ist über das Hin und Her verärgert und sieht anders als Karin Korn die Nutzung für die Schwabschule gefährdet. „Die Villa muss saniert werden und das könnte man in den nächsten zwei Jahren machen“, sagt Möhrle. Doch die Gemeinderäte haben die aufeinander folgenden Nutzungen durch die Kita und durch die Schule für gut befunden. „Eventuell können die Schüler die Spielflächen schon mitnutzen, wenn die Kita drin ist“, sagt Korn. Das Jugend- und das Schulverwaltungsamt sollen nun gemeinsam an der Umsetzung der Idee arbeiten. Aber wie, wann und von welchem Geld das Gebäude saniert wird, bleibt ungeklärt.