Der VfB teilt aus: VfB-Präsident Wolfgang Dietrich (von links), Trainer Tayfun Korkut und Torwart Ron-Robert Zieler helfen in der Vesperkirche mit. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Im Rahmen des #VfBfairplay-Aktionstags haben VfB-Profis samt Trainerteam und Präsident die Vesperkirche in Stuttgart besucht, um Essen auszugeben. Einer wurde dabei besonders herzlich begrüßt.

Stuttgart - Das Essen war ein Tick gehobener, das Gedrängel an der Ausgabe in der Leonhardskirche noch dichter als sonst zur Mittagszeit in der Vesperkirche. „Heute isch was los bei uns“, sagte ein Vesperkirchen-Gast in der Schlange. Einige hatten sich schon ihre Steaks mit VfB-Logo gesichert. An Essen wollten sie trotzdem erst einmal nicht denken: „Erst brauche ich ein Autogramm vom Mario“, sagte ein anderer Gast, während er seinen Teller vorsichtig durch die Menschenmassen balancierte. Einige Besucher waren gleich schon im roten Fanoutfit mit Pullover und Schal gekommen. „Ciao, Mario“ tönte es von hinten oder „VfBeee“. Zum dritten Mal war der Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart im Rahmen des VfBfairplay-Aktionstages unter anderem mit dem Trainerteam um Tayfun Korkut, Präsident Wolfgang Dietrich und den Spielern Mario Gomez, Holger Badstuber und Daniel Ginczek in der Stuttgarter Vesperkirche und packte bei der Essens- und Getränkeausgabe mit an.

Sportliche Fragen? An diesem Tag nicht

Die Spieler, Trainer und der Präsident halfen um die Mittagszeit eine Stunde lang mit, 16 weitere Mitarbeiter und Sportler des VfB waren den ganzen Tag hinter den Kulissen der Vesperkirche zu Gange. Auch übernahm der VfB die Kosten des ganzen Tages der Vesperkirche. „Wir freuen uns, hier den Leuten helfen zu dürfen“, sagte Mario Gomez. „Den Leuten am Ende ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, das ist ein ganz besonderer Moment für mich.“ Zu wissen, dass es anderen Leuten schlechter gehe, als einem selbst sei für ihn das eine. „Aber hier mitmachen und das persönlich zu erleben, ist noch einmal etwas anderes.“ Viele Gäste der Vesperkirche seien ja auch große VfB-Fans, mit einigen hätte er über seine Zeit in Italien geplaudert. „Eigentlich sind die ja super drauf.“

Sportliche Fragen wollten die Spieler und der Präsident an dem Tag nicht beantworten. „Heute wollen wir uns darauf konzentrieren, dort zu helfen, wo Hilfe nötig ist“, sagte Präsident Wolfgang Dietrich. Für die Besucher in der Vesperkirche sei es immer ein besonderer Moment, wenn sie den Spielern so nah kommen könnten. „Und die Spieler sehen auch, wie es ist, wenn es einmal nicht so läuft im Leben“, ergänzte Dietrich. Das sei für beide Seiten ein Erlebnis.

Großes Gedränge in der Vesperkirche

In der Vesperkirche gibt es jedes Jahr zwischen Januar und März täglich ein warmes Mittagessen – die Gäste bezahlen dafür soviel sie wollen. „Jeder gibt, was er kann“ ist seit diesem Jahr das Motto. Rund 600 Essen werden täglich in der Leonhardskirche ausgegeben, rund 40 Ehrenamtliche kümmern sich von neun bis circa 17 Uhr darum, dass alles reibunglos läuft. Die Vesperkirche gibt es seit 1995 in Stuttgart, in diesem Jahr ist zum ersten Mal Diakoniepfarrerin Gabriele Ehrmann die verantwortliche Leiterin. „Heute sind viele Gäste gekommen, weil sie dabei sein wollen, wenn der VfB hilft“, sagte sie. Das sei immer eine große Show, die den meisten Gästen aber sehr gefalle. „Es ist eine klasse Sache.“