Waren am Morgen der Tat hellwach: Dusko Vukobrat (links) und Zeki Yasik. Foto: jps

Ende Oktober wäre ein Zehnjähriger in Böblingen beinahe auf offener Straße entführt worden. Bauarbeiter hatten dies durch ihr beherztes Eingreifen verhindert. Nun werden sie für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen.

Die versuchte Kindesentführung am 25. Oktober in Böblingen hat in den vergangenen Wochen für großes Aufsehen gesorgt. Damals war ein Zehnjähriger auf seinem Schulweg im Röhrer Weg von einem Mann angesprochen und in einen Kleinbus gezerrt worden. Doch Bauarbeiter, die vor Ort beschäftigt waren, griffen beherzt ein, überwältigten den Täter, retten den Jungen und verhinderten Schlimmeres.

Nun haben die Böblinger Bundestagsabgeordneten Tobias Bacherle (Grüne), Marc Biadacz (CDU), Jasmina Hostert (SPD) und Florian Toncar (FDP) gemeinsam vorgeschlagen, dass Zeki Yasik, Dusko Vukobrat und Dragan Vukobrat das Bundesverdienstkreuz bekommen sollen, „weil wir davon überzeugt sind, dass nur durch das entschlossene Einschreiten eine schlimme Tat verhindert werden konnte“, begründet das Quartett den Vorschlag. „ Sie haben enormen Mut bewiesen. Ohne zu zögern einzugreifen und das vor dem Hintergrund, sich möglicherweise damit selbst in Gefahr zu bringen, bedarf unserer höchsten Anerkennung, Dank und Respekt.“ In einem Schreiben wenden sich die vier Abgeordneten an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, denn die Staatsministerien der Bundesländer sind für Vorschläge dieser Würdigungen zuständig.

Dass das Bundesverdienstkreuz für einzelne Fälle von Zivilcourage verliehen wird, kommt nicht häufig vor, ist aber auch nicht unüblich. Bereits ausgemacht ist indes, dass die Retter im Rahmen der Böblinger Sozialpreis-Verleihung im Januar einen Sonderpreis erhalten sollen. Dies hatte Oberbürgermeister Stefan Belz Ende Oktober vorgeschlagen.