Die Hasen entstehen „so wie es die Natur hergibt“ aus gesammelten Hölzern. Foto: privat

Gerd Warttinger liebt es mit Holz zu arbeiten. In seinem Geschenkestüble in Pleidelsheim startet der 77-Jährige nun eine spezielle Verkaufsaktion, um Menschen in der Ukraine zu unterstützen.

„Von Natur aus bin ich ein Holzwurm“, sagt Gerd Warttinger gern über sich selbst: „Ich bin familiär vorbelastet.“ Sein Großvater mütterlicherseits war Schreiner. Und väterlicherseits finden sich Küfer in der Verwandtschaft. Und in deren Werkstätten „war ich immer daheim“, so der 77-Jährige, der nun, „seit ich in Rente bin, den Holzwurm so richtig ausleben kann“.

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Seine Liebe zu dem natürlichen Material hat dazu geführt, dass der Mann, der in der Gemeinde Pleidelsheim ein Heimatmuseum betreibt, nebenan auch ein Geschenkestüble eröffnet hat, um darin all seine hergestellten Holzwerke zum Kauf anbieten zu können. Objekte aus Wurzelhölzern oder Treibgut, das er am Neckarufer gesammelt hat, sollen dort die Liebhaber von Holzkunst anlocken. „Ich sammle wo ich stehe und gehe Holz“, betont Warttinger.

Hunderte Hasen in allen Größen sind entstanden

Von diese Fundstücken habe sich so viel angesammelt, dass er „mindestens 150 Jahre alt werden muss“, wie seine Kinder sagen, um das Material überhaupt verarbeiten zu können. Einen Teil hat der Hobbywerker jetzt einem speziellen Zweck zugedacht: Da Ostern vor der Tür steht, hat er das klassische Motiv des Hasen gewählt, um Mitbringsel und Geschenkeherzustellen, die sich als Deko für die Feiertage eignen. Seit Februar arbeitet Warttinger an den Stücken: gut 100  Hasen in den Größen von zehn bis etwa 40 Zentimetern sind entstanden.

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„Und zwar so, wie es die Natur hergibt“, sagt Gerd Warttinger. Aus Birkenscheiben entsteht der Korpus des Hasen. Schwanz und Löffel fügt der Bastler je nach Größe hinzu. „Und dann gibt es noch ein paar besondere Exemplare.“ Und während er werkelte, kam dem 77-Jährigen ein besonderer Gedanke: Der Krieg in der Ukraine, die schrecklichen Bilder und sein dringlicher Wunsch, den Notleidenden helfen zu können, haben dazu geführt, dass Warttinger seine Osterhasen in „Friedenshasen für die Ukraine“ umgetauft hat, um damit eine Hilfsaktion zu starten.

60 Prozent gehen mindestens an den guten Zweck

„Es hat ein wenig gedauert, bis ich auf die zündende Idee kam“, gibt der Pleidelsheimer zu, der viele Jahre Vorstand im Kreischor war und weiter im Heimatchor seiner Gemeinde aktiv ist. Ihm sei es wichtig, „dass jeder auf seine Weise hilft“. Und so habe er umgehend sein Umfeld darüber informiert, dass es ab sofort nicht nur die Hasen zu kaufen gibt, sondern dass die gesamte Produktpalette mit dem Ziel verkauft werden soll, dadurch eine möglichst große Spendsumme an die Ukraine zu überweisen. Mindestens 60 Prozent vom Verkaufserlös will Gerd Warttinger den Menschen in der Ukraine zukommen lassen.

Damit dies auch gelingen kann, ist er werktags von 14 bis 16.30 Uhr in seiner Werkstatt und im Geschenkestüble vor Ort. Auch zu einem Sonderverkauf an diesem Wochenende, 2. und 3. April, möchte er die Kunden in dieser Zeit willkommen heißen und hofft, dass auf diese Weise bis Ostern „ein ordentliches Ergebnis“ zusammenkommt. Die insgesamt gespendete Summe will Gerd Warttinger danach auch in der Presse bekannt geben.

Das Geschenkestüble von Gert Warttinger befindet sich in der Bachgartenstraße 61/3 in Pleidelsheim und ist täglich von 14 bis 16.30 Uhr für Kunden geöffnet.