Für US-Präsident Joe Biden beginnt bald die heiße Phase des Wahlkampfs. Foto: dpa/Andrew Harnik

Eine mit KI generierte Stimme von US-Präsident Joe Biden hat in einem Bundesstaat Demokraten angerufen. Der Vorfall schürt Ängste um Manipulationen im Wahlkampf.

Ein „falscher“ US-Präsident hat Menschen im Bundesstaat New Hampshire angerufen und sie dazu aufgefordert, nicht an den Vorwahlen in dem US-Bundesstaat teilzunehmen. Die fingierte Wahlkampf-Anrufe von Joe Biden schüren die Angst vor Manipulationen mithilfe Künstlicher Intelligenz im Rennen ums Weiße Haus.

Solche sogenannten Robocalls sind ein gängiges Wahlkampf-Instrument in den USA. Die Absender-Informationen bei den Anrufen wurden ebenfalls gefälscht, so dass sie von einem politischen Komitee von Bidens Demokratischer Partei zu kommen schienen, wie die Generalstaatsanwaltschaft von New Hampshire am Montag mitteilte.

Im Netz kursieren auch gefälschte Videos und Bilder

Software auf Basis Künstlicher Intelligenz kann mithilfe von Tonaufnahmen darauf trainiert werden, beliebige Sätze mit Stimmen bestimmter Personen auszusprechen. Robocalls seien ein attraktives Ziel für solche Manipulationen, da sie schwer zu überwachen seien, sagte der amerikanische Politikexperte Ian Bremmer am Montag im US-Sender CNBC. Auch online sei es relative einfach, mit Hilfe einer „Armee aus Bots“ falsche Informationen an viele Leute zu verteilen, warnte er.

Befürchtungen gibt es auch rund um die Möglichkeit, mithilfe von Software gezielt Bilder – und inzwischen auch kurze Videos – mit beliebigen Inhalten zu erzeugen. Bisher sieht man den künstlich generierten Aufnahmen oft Fehler an, doch die Technologie wird schnell immer besser.