„Der verspottete Jesus“ des florentinischen Meisters Cimabue Foto: AP/Michel Euler

Fast wäre es auf dem Müll gelandet – und entpuppte sich als Meisterwerk: Nun wurde das Bild des italienischen Meisters Cimabue für 24 Millionen Euro versteigert.

Paris - Eine ältere Französin ist mit einem alten Gemälde aus ihrer Küche zu einer Multimillionärin geworden. Ein Meisterwerk, das dem italienischen Maler Cimabue aus dem 13. Jahrhundert zugeschrieben wird, wurde am Sonntag für 24 Millionen Euro verkauft. Die Frau, in deren Küche es gehangen hatte, dachte, es sei wenig wertvoll. Dominique Le Coënt vom Auktionshaus Actéon sagte, der Verkauf sei ein „Weltrekord“ bei „einem Werk von vor 1500“. „Es ist ein Gemälde, das einzigartig, großartig und monumental war. Cimabue war der Vater der Renaissance“, sagte Le Coënt.

Eine für Auktionen zuständige Person hatte das Gemälde im Juni gesehen, als sie das Haus der Französin in Compiègne in Nordfrankreich inspizierte. Die Person empfahl der Frau, es für eine Einschätzung zu Experten zu bringen. Die Frau wird nach Angaben des Auktionshauses „den Großteil“ der 24 Millionen Euro bekommen. Der Auktionspreis war auf vier bis sechs Millionen Euro geschätzt worden.

Anonymer Käufer

Die Experten hätten sich verschätzt, weil es das erste Mal gewesen sei, dass ein Cimabue unter den Hammer gekommen sei, sagte Le Coënt. Das Werk geht an einen anonymen Käufer oder eine anonyme Käuferin aus der Nähe von Chantilly, nördlich von Paris.

Das Gemälde ist etwa 24 mal 20 Zentimeter groß. Kunstexperten zufolge ist es wahrscheinlich Teil eines größeren Diptychons, das Cimabue um 1280 gemalt hat. Zwei andere Teile davon sind in der Frick Collection in New York und der National

in London zu sehen.