Werbematerial auf einem AfD-Landesparteitag Foto: dpa/Daniel Karmann

Im neuen BWTrend kommt die Alternative für Deutschland auf 14 Prozent – deutlich weniger als in den vorigen Umfragen zur politischen Stimmung in Baden-Württemberg. Bei den Regierungsparteien liegt die CDU weiter deutlich vor den Grünen.

Die Affären und juristischen Auseinandersetzungen, mit denen die AfD in den letzten Wochen Schlagzeilen gemacht hat, spiegeln sich auch in den Umfragewerten für Baden-Württemberg wider. Im aktuellen BWTrend kommt die AfD nur noch auf 14 Prozent. Das sind vier Prozentpunkte weniger als in der gleichen Umfrage im Januar dieses Jahres und sogar sechs Punkte weniger als im September vorigen Jahres.

Der BWTrend ist die landespolitische Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von Stuttgarter Zeitung und SWR. Darin schneiden die beiden Regierungsparteien im Südwesten, Grüne und CDU, im Vergleich zum Jahresbeginn unverändert ab. Die CDU liegt mit 32 Prozent weiterhin deutlich vor den Grünen, die ebenfalls unverändert 22 Prozent in Aussicht hätten.

Die SPD kann sich um zwei Prozentpunkte auf aktuell 11 Prozent verbessern, die Liberalen könnten unverändert zu Januar mit 7 Prozent rechnen. Die Freien Wähler hätten 3 Prozent in Aussicht. Das frisch formierte Bündnis Sahra Wagenknecht, eine Abspaltung der Linkspartei, läge mit 4 Prozent zurzeit nur knapp unter der Mandatsschwelle von fünf Prozent. Die übrigen Parteien kämen zusammen genommen auf 7 Prozent.

Leicht verbesserte Noten für den Ministerpräsidenten und sein Kabinett

Im BWTrend wird auch abgefragt, wie die Bürgerinnen und Bürger die Leistung der Landesregierung bewerten. Das grün-schwarze Kabinett überzeugt aktuell mit seiner Arbeit knapp die Hälfte der Baden-Württemberger (46 Prozent). Die Regierung kann ihr Ansehen gegenüber Januar leicht verbessern (plus 3 Prozentpunkte). Nach wie vor ist aber die andere Hälfte (50 Prozent) weniger oder gar nicht zufrieden mit der Regierungsleistung. Damit kann das Kabinett Kretschmann weiterhin nicht an die Zufriedenheitswerte der vergangenen Legislaturperiode anknüpfen.

Über die Arbeit des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann äußert sich momentan gut die Hälfte der Wahlberechtigten (54 Prozent) wohlwollend, 38 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Damit kann auch Kretschmann leicht an Ansehen zulegen (plus 3 Prozentpunkte im Vergleich zu Januar), überzeugt aber nach wie vor deutlich weniger Wahlberechtigte als beim letzten Urnengang 2021.

Manuel Hagel, der vor etwa einem halben Jahr den CDU-Landesvorsitz von Thomas Strobl übernommen hat, ist weiterhin großen Teilen der Bevölkerung unbekannt. Gut zwei Drittel (69 Prozent) kennen den neuen CDU-Landesvorsitzenden nicht oder können ihn nicht beurteilen. Bei denen, die sich ein Urteil erlauben, halten sich Lob und Kritik in etwa die Waage (16 zu 15 Prozent).

Auch die Spitzen der Stuttgarter Oppositionsparteien weisen allesamt große Bekanntheitsdefizite auf. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Stoch ist mehr als der Hälfte der Wahlberechtigten (56 Prozent) nicht bekannt, die Unzufriedenheit mit seiner politischen Arbeit überwiegt (18 zu 26 Prozent). Der FDP-Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Rülke ist knapp zwei Dritteln (63 Prozent) kein Begriff und wird ebenfalls überwiegend kritisch beurteilt (12 zu 25 Prozent). Über Markus Frohnmaier, den Landesvorsitzenden der AfD, trauen sich knapp vier Fünftel (79 Prozent) kein Urteil zu, selbst in den eigenen Reihen überwiegt die Kritik.