Im Zentrum Kiews wurden Wracks russischer Panzer aufgereiht. Foto: dpa/Efrem Lukatsky

Zum ukrainischen Unabhängigkeitstag und anderthalb Jahre nach Kriegsbeginn würdigt Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landleute als „freies Volk“. Drohende Luftangriffe verhindern große Feierlichkeiten. Die deutsche Regierung sichert indes Beistand zu.

Anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstags an diesem Donnerstag hat Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Landleute in einer Ansprache als „freies Volk“ gewürdigt. Der Unabhängigkeitstag sei ein Feiertag eines „freien“, „starken“ und „würdigen“ Volkes, erklärte der ukrainische Staatschef in Onlinenetzwerken. Selenskyj lobte das ukrainische Militär, das derzeit im Süden und Osten der Ukraine eine Gegenoffensive gegen die russischen Invasionstruppen führt.

Am 24. Februar 2022 begann Russland einen Angriffskrieg auf das Nachbarland Ukraine. An diesem Donnerstag dauert der Krieg genau 18 Monate an. Außerdem ist der 24. August der Nationalfeiertag der Ukraine, an dem das Land seine 1991 erklärte Unabhängigkeit feiert.

Drohende Luftangriffe

Damit begeht die Ukraine bereits zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs ihren Nationalfeiertag. Der Bürgermeister der Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, verbot angesichts der anhaltenden Gefahr russischer Luftangriffe größere Feierlichkeiten. Auf dem im Kiewer Zentrum gelegenen Chreschtschatyk-Boulevard wurden anlässlich des Feiertags die Wracks russischer Panzer aufgereiht.

Im vergangenen Jahr hatte Russland die Ukraine am Unabhängigkeitstag mit einer Angriffswelle überzogen. Das Innenministerium in Kiew meldete damals an einem Tag 58 Angriffe in neun Regionen des Landes. Bei einem Angriff auf den Bahnhof im zentralukrainischen Tschaplyne wurden damals nach ukrainischen Angaben 25 Menschen getötet.

Scholz und Baerbock würdigen Kampf der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) würdigten den Abwehrkampf des Landes gegen Russland. „Heute feiert ihr die Unabhängigkeit und Freiheit eurer Nation. Genau das sind die Prinzipien, die euer ganzes Land verteidigt in seinem mutigen Kampf gegen Russlands brutale Aggression“, schrieb Scholz am Donnerstag auf der Online-Plattform X, früher Twitter.

Auch Baerbock würdigte den Mut und „unbändigen Willen zu einem Leben in Frieden“ der Ukrainerinnen und Ukrainer. Die Außenministerin erinnerte am Donnerstag auf der Plattform X daran, dass der Angriffskrieg Russlands seit eineinhalb Jahren andauert. „Jeder Tag ist ein Tag zu viel. Jeder Tag ist eine Verpflichtung an uns, alles dafür zu tun, dass die Ukraine so wie wir wieder in Frieden leben kann“, schrieb sie.