Olga und Panhe, 66 und 67 Jahre alt, mussten viele Nächte unter Beschuss überstehen. Foto: Till Mayer

Russland hat einen neue Front eröffnet und marschiert Richtung Charkiw. Die Stadt Wowtschansk und die umliegenden Dörfer werden heftig umkämpft. Wer nicht selbst fliehen kann, wird evakuiert.

Rauchfahnen steigen auf: über den Kiefernwäldern, die sich links und rechts der Straße erstrecken, über den zerstörten Häusern. Sie ziehen gerade in den Himmel. Neun schwarze Säulen sind es. Kaplan Wolodymr drückt das Gaspedal seines betagten Allradwagens durch. Der schwarze Mitsubishi springt über Schlaglöcher. Dann geht es von der holprigen Asphaltstraße auf einen unbefestigten Weg. Der Wagen zieht in vollem Tempo eine mächtige Staubwolke hinter sich her. Dann kommt der Zielort. Ein kleines Dorf, keine zwei Kilometer vom umkämpften Wowtschansk entfernt. Gleich am Ortseingang qualmt ein abgebranntes Haus, das vermutlich von einer Artilleriegranate getroffen worden ist.