Das Unterseeboot U17 (maximale Tauchtiefe 100 Meter) der Bundesmarine wird auf dem Werftgelände vom Thyssenkrupp Marine System auf ein Schwimmponton verladen (Archivbild). Foto: dpa/Frank Molter

U-Boote sind faszinierende technische Konstruktionen, die einem enormen Wasserdruck standhalten können. Wir stellen einige U-Boot-Typen und ihre Tauchtiefen vor.

Unterseeboote – kurz U-Boote – sind Spezialschiffe, die für Fahrten unter Wasser konstruiert sind. Aufgrund ihres Aufbaus können sie im Wasser schwimmen, unter Wasser schweben, sinken oder steigen.

Erreicht werden diese Eigenschaften durch Tauchzellen oder Tauchtanks, in denen sich als Ballast Wasser befindet. Wie tief ein U-Boot tauchen kann, hängt von seiner Konstruktion und seinem Einsatzzweck ab.

In der folgenden Übersicht stellen wir einige U-Boote und ihre unterschiedlichen Tauchtiefen vor:

12 bis 20 Meter

Bei herkömmlichen U-Booten aus dem Zweiten Weltkrieg betrug die Sehrohrtiefe – in der Regel gemessen als Strecke vom Kiel des Boots bis zur Wasseroberfläche – zwischen 12 und 20 Metern. Sie ist abhängig von der Höhe des U-Bootes, die zwischen 7 und 10 Metern lag.

130 Meter

Die deutschen U-Boote der Klasse VII aus dem Zweiten Weltkrieg waren die am häufigsten produzierte U-Boot-Klasse der Marinegeschichte. Sie hatten eine Tauchtiefe von 130 Metern und konnten bis zu 200 Metern tief tauchen.

200 Meter

Die meisten modernen U-Boote sind für das Eintauchen in eine Tiefe von 200 Metern ausgelegt.

250 bis 400 Meter

Die U-Boote der Klasse 212 A/U 31-Klasse gehören zu den modernsten U-Boote der Bundesmarine. Sie erreichen eine Tauchtiefe von 250 bis maximal 400 Metern.

300 bis 450 Meter

Militärische U-Boote haben in der Regel eine Tauchtiefe von 300 bis 400 Metern – maximal bis 600 Meter.

800 Meter

Rettungs-U-Boote können Tiefen von über 800 Metern standhalten. Die Besatzung der Tiefseefahrzeuge hält sich in einem kugelförmigen Druckkörper auf.

900 Meter

Spezielle sowjetische Atom-U-Boote hatten Titan-Druckrümpfe und konnten bis zu einer Tiefe von bis zu 900 Metern tauchen.

1027 Meter

Am 4. August 1985 erreichte das sowjetische Atom-U-Boot K-278 Komsomolez des Projekts 685 im Europäischen Nordmeer eine Rekordtiefe von 1027 Metern.

1370 Meter

1370 Meter Tiefe erreichten die Tiefsee-Pioniere Otis Barton und William Beebe im Jahr 1948 mit ihrer Bathysphäre – einer an einem Kabel hängenden stählernen Kugel. Bereits 1934 hatten sie mit der Kugel einen Tauchrekord von 923 Metern Tiefe aufgestellt.

4500 Meter

So tief kommt das amerikanische Forschungstauchboot Alvin. Mit der Alvin entdeckten Wissenschaftler 1977 in mehr als 2000 Metern Tiefe vor den Galapagos-Inseln die sogenannten Schwarzen Raucher – kaminartige Hydrothermalquellen am Ozeanboden.

6000 Meter

In diese Tiefe kann der Tauchroboter Victor 6000 vorstoßen und dort mehrere Tage lang arbeiten. Victor 6000 hilft bei der Erforschung des Meeresbodens der Arktis.

6500 Meter

Eines der bekanntesten Tauchboote ist das Tiefsee-U-Boot Alvin der US-Marine, das bis zu 6500 Meter tauchen kann. Mit der Alvin wurde 1986 auch der Tauchgang zum Wrack der Titanic in mehr als 3800 Metern unternommen.

Auch die russischen U-Boote MIR I und MIR II sind für bemannte Tauchfahrten in dieser Tiefe geeignet.

Das französische U-Boot Nautile (6000 Meter) und die japanische Shinkai (maximal 6527 Meter) befinden sich noch im aktiven Dienst.

7000 Meter

Das chinesische Tiefsee-U-Boot Jiaolong kann Tiefen von mehr als 7000 Meter erreichen.

10 898 Meter

Am 26. März 2012 erreichte der US-Regisseur James Cameron („Titanic“) mit seinem Boot Deepsea Challenger alleine und erst als dritter Mensch in einer Tiefe von 10 898 Metern den Grund des Challengertiefs im Marianengraben, den mutmaßlich tiefsten Punkt der Weltmeere.

10 912 Meter

Spezielle zivile Tiefsee-U-Boote können jeden Punkt des Meeresbodens erreichen. Lange Zeit hielten Jacques Piccard und Don Walsh mit dem Tauchboot Trieste den Rekord. Am 23. Januar 1960 schafften sie es, 10 912 Meter tief zu tauchen. Die Bathyscaph-Boote Piccards bestanden aus einem großen Behälter für Ballast und Auftriebsbenzin oberhalb des Druckkörpers.

10 928 Meter

Erst 2019 wurde Picards Rekord von dem amerikanischen Abenteurer Victor Vescovo gebrochen, der mit seinem Spezialtauchboot DSV Limiting Factor 16 Meter tiefer auf 10 928 Meter tauchte.