Polizeikräfte untersuchen den Ort, an dem die zwei Angreifer getötet wurden. Das Gebäude war bereits in der Vergangenheit Schauplatz für bewaffnete Übergriffe. Foto: Francisco Seco/AP/dpa

Die türkische Polizei vereitelt einen Terroranschlag auf ein Gerichtsgebäude in Istanbul. Der Innenminister bestätigt den Tod der Angreifer - sie waren Mitglieder der linksextremistischen DHKP-C.

Istanbul - Die türkische Polizei hat nach offiziellen Angaben einen Terroranschlag auf ein Istanbuler Gerichtsgebäude abgewehrt. Eine Frau sei im Krankenhaus gestorben und mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Justizminister Yilmaz Tunc. Die Angreifer, ein Mann und eine Frau, hätten versucht, in das Gerichtsgebäude einzudringen. Bei anschließenden Gefechten töteten Polizisten demnach die Verdächtigen.

Sie gehörten der linksextremistischen DHKP-C an, die bereits in der Vergangenheit Anschläge in der Türkei verübt hat, schrieb Innenminister Ali Yerlikaya auf der Plattform X, vormals Twitter. Nach Angaben des Justizministers wurden 34 Menschen festgenommen.

Auf Bildern war zu sehen, wie Menschen panisch in das Gebäude flüchteten, während vor dem Gebäude Schüsse zu hören waren. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Gebäude. Die Rundfunkbehörde RTÜK verhängte eine Nachrichtensperre.

Das Gerichtsgebäude war bereits in der Vergangenheit Schauplatz bewaffneter Übergriffe gewesen. Im Jahr 2015 war ein Staatsanwalt in dem Gerichtsgebäude getötet worden, nachdem die DHKP-C ihn als Geisel genommen hatte.

Die DHKP-C ist eine marxistisch-leninistische Gruppierung, die die Staatsordnung in der Türkei durch einen bewaffneten Umsturz zerschlagen und durch ein sozialistisches System ersetzen will. Sie steht in der Türkei, der EU und den USA auf der Terrorliste.