So wird es wieder aussehen: Die Leinwand auf dem Schlossplatz lädt zum Schauen ein. Foto: Andreas Rosar

Die Leinwand auf dem Schlossplatz wird wieder aufgebaut: Von 23. bis 28. April ist Stuttgart erneut das Zentrum der Animation. Und kann sogar mit einer Weltpremiere aufwarten.

Der Mauerfall jährt sich zum 35. Mal in diesem Jahr. Deutschland geteilt in Ost und West? Für viele Jüngere ist das eine Geschichte aus alter Zeit. Die ARD hat deshalb eine Trickfilmserie produziert namens „Fritzie und Sophie“. Sie erzählt von zwei zwölfjährigen Mädchen im Sommer und Herbst 1989, die eine flüchtet mit ihren Eltern in den Westen, die andere bleibt im Osten. Gezeigt werden die acht Folgen der Serie im Herbst im Kika. Und bereits Ende April beim Internationalen Trickfilmfestival (23. bis 28. April) – Weltpremiere in Stuttgart.

Spielfilme für jung und alt auf dem Schlossplatz

Die ersten vier Folgen sind im Kino zu sehen, die weiteren vier auf dem Schlossplatz. So verknüpft die künstlerische Geschäftsführerin Annegret Richter geschickt die verschiedenen Teile des Festivals. Da gibt es die Leinwand auf dem Schlossplatz, das Aushängeschild – so merkt auch die Öffentlichkeit: Die Trickfilmer sind wieder in Stuttgart.

Kurzfilme sind in der guten Stube der Stadt kostenlos zu sehen, und Spielfilme wie etwa „Nayola“, ein Film über den Bürgerkrieg in Angola, „Johnny & Me“, eine Zeitreise zu den Werken des deutschen Grafikers John Heartfield, der vor den Nazis flüchtete. Klar ist: Trickfilme sind mehr als Unterhaltung für Kinder. Diese Botschaft sendet das Festival seit 1982. Aber es gibt auch ein Programm für Kinder und Jugendliche. Auf dem Schlossplatz mit „Oops 2“, „Alles im Kopf“ oder „Wish“, mit der „Tricks for Kids“, dem Wettbewerb für Kinderfilme. 129 Kurzfilme und sechs Langfilme aus 34 Ländern sind in den fünf Wettbewerben zu sehen. Neben den „Tricks for Kids“, dem Animovie, dem Wettbewerb der Langfilme, dem Studenten-Wettbewerb, dem Trickstar Award für Kurzfilme mit den Themen Klimaschutz und Umwelt. Herzstück ist der Internationale Wettbewerb in den Gloria-Kinos. Die Welt gerät aus den Fugen, hat man den Eindruck, vielleicht liegt darin der Rückzug aufs Innere begründet, den Richter als gemeinsamen Nenner vieler Filme bemerkt hat. „Herkunft, Identität, die Psyche“, seien die Themen. Sie vermutet, dass nun die Coronajahre künstlerisch verarbeitet werden, das Zurückgeworfen sein auf sich selbst.

Ein weltweites Branchentreffen

Der Fokus liegt dieses Jahr auf Irland mit Filmen und Gästen von der grünen Insel. Zu Gast sind auch die Filmemacherinnen, Spela Cadez aus Slowenien, Michaela Pavlatova aus Tschechien, Ebele Okoye aus Nigeria und Isabel Herguera aus Spanien, sie zeigen ihre Filme und gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Denn das Festival ist auch ein Branchentreffen, zum Schauen, na klar, aber auch zum Lernen, zum Reden, um Geschäfte zu machen. Bei den Animation Production Days treffen sich Kreative und Geldgeber, bei der FMX 2024 zeigt sich der Animationsstandort mit der Filmhochschule an der Spitze. Aus aller Welt treffen sich Kulturschaffende in Sachen Spezialeffekte, Animationen und immersive Medien, gewähren Einblicke in ihr Handwerk. Die Künstliche Intelligenz spielt eine große Rolle. Bei den Filmen im Wettbewerb besinnen sich die Macher aber aufs Handwerk. Da war die KI nicht gefragt.

Informationen und Tickets unter www.itfs.de

Das Internationale Trickfilmfestival

Tickets
Das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) findet von 23. bis 28. April statt. Derzeit gibt es Festivalpässe für alle Filme im Wettbewerb. Bis zum 15. März kostet der Festivalpass 80 Euro, danach 90 Euro, ermäßigt 60 Euro. Tageskarten gibt es von Anfang April an. Auf dem Schlossplatz ist der Eintritt frei. Infos unter www.itfs.de