Uli Hoeneß ist Ehrenpräsident des FC Bayern, sein Neffe Sebastian Chefcoach beim VfB Stuttgart. Foto: dpa/Ulrich Gamel

Uli Hoeneß hat bei einer Veranstaltung in München seinen Neffen Sebastian überschwänglich gelobt. Aber auch erklärt, warum sich der FC Bayern nicht mehr um den Coach des VfB Stuttgart bemüht hat.

Sebastian Hoeneß hat unlängst seinen Vertrag beim VfB Stuttgart verlängert – und damit auch klar gemacht: Zumindest aktuell ist für ihn ein Engagement beim FC Bayern kein Thema. Das hat Hoeneß’ Vater Dieter zuletzt ebenso bestätigt wie nun auch sein Onkel Uli. Wobei der Ehrenpräsident des Münchner Rekordmeisters durchaus zugegeben hat, dass man sich zumindest kurz mit seinem Neffen beschäftigt habe. Letztendlich habe aber auch die familiäre Konstellation dagegen gesprochen.

„Er hat meiner Meinung nach im Moment den Nachteil, Hoeneß zu heißen“, sagte Uli Hoeneß bei einem Auftritt auf der Münchner Maklermesse über den Cheftrainer des VfB, „denn würde er mit derselben Leistung nicht Hoeneß heißen, würden wir uns wahrscheinlich mehr um ihn bemühen als wir das jetzt getan haben.“ Sebastian Hoeneß ist nun bis 2027 an die Stuttgarter gebunden – und erntet viel Lob für seine Arbeit mit dem VfB-Team.

„Sebastian hat eine Leistung erbracht, die ich kaum für möglich gehalten hätte“, sagte Uli Hoeneß, „dass der ein großartiger Trainer ist, habe ich immer gewusst und habe ich auch gesehen bei uns in der zweiten Mannschaft. Auch in Hoffenheim hat er ziemlich gut trainiert und gut gearbeitet, aber dass er in seinem jungen Alter mit einer relativ billigen, also kostengünstigen Mannschaft in Stuttgart einen Fußball spielt, der einfach begeistert, das habe ich nicht für möglich gehalten.“

Uli Hoeneß räumte auch ein, dass der VfB und Bayer Leverkusen in dieser Saison „teilweise einen schöneren Fußball“ spielen als der FC Bayern, „das müssen wir akzeptieren“. Aber nur für den Moment.

Spätestens in der neuen Saison will der FC Bayern wieder sportlich angreifen und fußballerisch begeistern. Den dann verantwortlichen Cheftrainer müssen die Münchner aber erst noch finden. Die Trennung von Thomas Tuchel zum Saisonende ist ja bereits beschlossene Sache. Als Kandidat gilt weiterhin Xabi Alonso, der mit Bayer Leverkusen vor dem Gewinn der Meisterschaft steht. „In der Zwischenzeit hat er bewiesen, dass er ein Trainer für die ganz große Kaste sein kann“, lobte Uli Hoeneß den ehemaligen Bayern-Profi.