Mit brennenden Grablichtern und einem Schweigemarsch haben die Marbacher Feuerwehrleute am Montag ihrer toten Kameradin gedacht. Foto:  

Die Mitglieder der Marbacher Feuerwehr haben damit begonnen, mit Hilfe des Einsatznachsorgeteams die tragischen Ereignisse vom frühen Sonntagmorgen aufzuarbeiten.

Diese Wunde wird lange nicht heilen. Zu tragisch sind die Ereignisse vom frühen Sonntagmorgen, als Mitglieder der Marbacher Feuerwehr bei der Bekämpfung eines Kellerbrands auf die Leiche ihrer 28-jährigen Kameradin stießen. Die junge Frau war offenbar getötet worden, wie sich herausstellte. Sie hatte mit Engagement die Jugendfeuerwehr geleitet und war in der Truppe sehr beliebt. Noch unfassbarer wurde das Geschehen dadurch, dass ihr gleichaltriger Ehemann als Tatverdächtiger festgenommen wurde. Auch er ist in der Feuerwehr aktiv, allerdings nicht in Marbach.

Trotz des Schocks stimmten die Feuerwehrleute bei einem sogenannten Debriefing am Montagabend klar dafür, ab Dienstag wieder für Einsätze zur Verfügung zu stehen. „Wer möchte, kann seinen Piepser trotzdem noch auslassen“, sagte der Kreisbrandmeister Andy Dorroch. Das Einsatznachsorgeteam der Notfallseelsorge Ludwigsburg hat Gespräche mit den Marbachern geführt, dabei Wut und Trauer erlebt, auch Kameradschaft. „Ich habe das gute Gefühl, dass sie das gemeinsam bewältigen können“, so Dorroch.

Bewegendes Gedenken mit Gebet und Schweigemarsch

Der Marbacher Dekan Ekkehard Graf, der ebenfalls bei der Feuerwehr aktiv ist, berichtet von einem bewegenden Gedenken im Anschluss an die Gespräche. Die Idee dazu sei aus der Mannschaft gekommen, er habe dann noch angeboten, ein Gebet zu sprechen. „80 bis 100 Leute haben auf dem Hof der Feuerwehr Kerzen entzündet und sind dann ohne ein Wort, begleitet vom Blaulicht von zwei Feuerwehrfahrzeugen, zur Einsatzstelle gegangen.“ Schweigend hätten sie der toten Kameradin gedacht, noch ein kurzes Tatütata aus einem Einsatzfahrzeug, dann ging es zurück. „Ganz viele haben gesagt: Das hat gutgetan“, so Graf.