Diese Birkin-Bag wurde für 15.000 Euro versteigert Foto: PPFotodesign.com

Gucci, Louis Vuitton, Prada: Rund 100 Interessierte haben sich am Samstag beim Auktionshaus Eppli besonders kostbare Stücke angeschaut – bei der sogenannten Best-of-Auktion. Da wird eine Handtasche schnell mal für mehr als 15 000 Euro ersteigert.

Gucci, Louis Vuitton, Prada: Rund 100 Interessierte haben sich am Samstag beim Auktionshaus Eppli besonders kostbare Stücke angeschaut – bei der sogenannten Best-of-Auktion. Da wird eine Handtasche schnell mal für mehr als 15 000 Euro ersteigert.

Stuttgart - Ein kurzer Blick zum Liebsten und es ist klar: Die ältere Dame wird die Handtasche ersteigern. Für 15 000 Euro. Begonnen hatte die Auktion für die goldbraune Birkin Bag 35 von Hermés bei 9600 Euro. Neu hatte die nach der britischen Schauspielerin Jane Birkin benannte Tasche 10 800 Euro gekostet. Doch das Goldbraun gibt es nicht mehr. Der Designer hat die Produktion eingestellt. Vielleicht auch deshalb kommt es am Samstagnachmittag im Auktionshaus Eppli in Stuttgart am Schlossplatz zu einem Bieterwettbewerb. Die Tasche gibt es nur in limitierter Stückzahl.

Etwa 100 Menschen füllen den keinen Ausstellungsraum zu Beginn der Auktion. Viele haben sich Karten geben lassen, damit sie um Handtaschen, Mode und Accessoires mitbieten können. Stücke von Gucci, Louis Vuitton, Prada und natürlich Hermés werden an den Mann oder die Frau gebracht.

Voll ist es vor allem deshalb, weil das Stuttgarter Auktionshaus zu einer besonderen Veranstaltung geladen hatte. Bei der sogenannten Best-of-Auktion werden vor allem besonders kostbare und gut erhaltene Stücke versteigert. „Viele stammen aus dem Besitz einer Geschäftsfrau, die ausschließlich die edelsten Marken gekauft hat“, sagt Ferdinand Eppli, Junior-Chef des Auktionshauses. „Wir haben diese Stücke über die letzten Monate gesammelt.“ Die Aktionen selbst laufen, trotz des ganzen Pomps, ganz unspektakulär ab. Von einem Pult werden die Verkaufsgegenstände aufgerufen, eine Mitarbeiterin von Eppli zeigt sie der Menge, dabei wird erklärt, um was für Stücke es sich handelt. Danach versteigert der Auktionator die wertvolle Ware. Dabei ist das Bieten vor Ort nicht die einzige Möglichkeit. In einem Hochglanzkatalog und im Internet konnten sich Interessierte über die Pretiosen vorab informieren, die an diesem Tag am Schlossplatz versteigert wurden. Kann man nicht persönlich dabei sein, ist es auch möglich, telefonisch oder über das Internet mitzubieten. Außerdem kann man sein Gebot schon vorher schriftlich abgeben.

Über 25 000 Artikel versteigert das Stuttgarter Traditionshaus Eppli in einem Jahr. Dabei kommt viel aus Haushaltsauflösungen. In der heutigen Auktion war auch viel aus dem Vintage-Bereich dabei. So nennt man sehr gut erhaltene ältere Stücke, die es so nicht mehr zu kaufen gibt. „Dieser Markt ist bei uns noch nicht so groß. In London, Paris und in den USA reißen sich die Leute aber schon darum“, sagt Christiane Ghassemi, Mode-Expertin bei Eppli. Eine Geldanalage wie teurer Wein oder Bilder von Meistermalern ist die Mode aber nicht. Dass jemand mehr zahlt als den Neupreis, komme, so Eppli, selten vor. Häufiger seien Schnäppchen für die Kunden.