Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang sieht zahlreiche Herausforderungen für die Sicherheitslage. Foto: Britta Pedersen/dpa/Britta Pedersen

In der ganzen Welt verdichten sich die Krisen. Das wirkt sich auch auf die Sicherheit in Deutschland aus – und war nun Thema auf dem Symposium des Bundesamts für Verfassungsschutz.

Eigentlich geht es um Spione, Terrorangriffe und Extremisten. Aber Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, steigt an diesem Tag zunächst einmal mit Immanuel Kant ein. Immerhin fällt das Symposium seiner Behörde auf den 300. Geburtstag des Philosophen. Die aktuelle Sicherheitslage in Deutschland, sagt Haldenwang aus diesem Anlass, „spottet allen Erwartungen an den ewigen Frieden und die praktische Vernunft“. Schlechte Zeiten für Kant im Superwahljahr 2024, in dem die Bundesrepublik zudem Schauplatz eines Massenspektakels wie der Fußball-Europameisterschaft ist. Denn die Risiken haben sich erheblich verdichtet. Gemeint sind: vermehrte Cyberattacken, intensivierte Spionage und erheblich gestiegene Anschlagsgefahren. „Die aktuelle Lage ist reich an Gewalt und an gewaltigen Aufgaben“, sagte Haldenwang. Es herrsche eine „gewaltige Internationalisierung“ der Sicherheitsrisiken, verbunden mit dem „Aufstieg wirkmächtiger nicht staatlicher Aktivisten“. Mit anderen Worten: Die Krisen der Welt wirken sich direkt auf die Sicherheitslage in Deutschland aus.