Auch Rechenzentren könnten zukünftig von Boschs Brennstoffzellensystemen mit Energie versorgt werden. (Symbolbild) Foto: dpa/dpaweb/Roland Scheidemann

90 Millionen Euro: So viel ließ sich Bosch einen deutlich größeren Anteil an dem auf Brennstoffzellen spezialisierten Unternehmen Ceres Power kosten. Bosch will so zukünftig etwa Fabriken, Rechenzentren und Ladeparks mit Energie versorgen.

Gerlingen - Der Technologiekonzern Bosch baut seine Beteiligung am britischen Unternehmen Ceres Power aus und will die Entwicklung stationärer Brennstoffzellensysteme etwa für den Betrieb von Elektro-Ladeparks forcieren. Man habe seine Anteile an dem Brennstoffzellen-Spezialisten von 3,9 auf 18 Prozent erhöht und dafür weitere 90 Millionen Euro investiert, teilte Bosch am Mittwoch mit.

Die sogenannte Festoxid-Brennstoffzelle soll für eine vernetzte, dezentrale Energieversorgung zum Beispiel von Fabriken, Rechenzentren oder Ladeparks von Elektro-Fahrzeugen dienen. Die Technologie hierfür kommt von Ceres Power; mit Bosch als Partner soll der Aufbau einer Produktion in größerem Maßstab gelingen.

Bosch produziert Brennstoffzellen seit Herbst 2019

Die beiden Unternehmen hatten sich im August 2018 zusammengetan. Bosch hat nach eigenen Angaben bereits vergangenen Herbst mit einer Kleinserienfertigung von ersten Brennstoffzellensystemen begonnen. Für die Zukunft sei auch eine Großserienfertigung dieser stationären Systeme denkbar, hieß es nun von Bosch. Zum genauen Umfang machte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage keine Angaben.

In einer Brennstoffzelle reagiert ein Brennstoff - meist Wasserstoff, es gibt aber auch andere - mit Sauerstoff, wodurch elektrische Energie freigesetzt wird. Das Prinzip wird immer wieder auch als möglicher Antrieb der Zukunft für Autos gehandelt, konnte sich bislang aber nicht wirklich durchsetzen.