Fremde an der Wohnungstür: Misstrauen ist meist besser als Mitleid. Foto: dpa/Bodo Marks

Täterinnen erbeuten wertvolle Münzen im Stuttgarter Süden. Wo ist das diebische Duo noch aufgetaucht?

Manchmal ist Misstrauen besser als Mitleid. Dies musste jetzt ein 55-Jähriger aus dem Stuttgarter Süden feststellen, der von zwei Trickdiebinnen hereingelegt und bestohlen wurde. Die Kriminalpolizei hofft nun, dass die beiden jungen Frauen noch anderswo im Bezirk oder in der Stadt aufgefallen sind, als sie an Haustüren klingelten – und dadurch weitere Zeugen detaillierte Hinweise geben können.

Der angezeigte Fall spielte sich am Mittwoch gegen 13 Uhr in der Frauenstraße ab. Die beiden Täterinnen klingelten an der Tür des 55-Jährigen, der die beiden offenbar weitläufig zu kennen glaubte – und deshalb auch wohl keinen Verdacht schöpfte, als die Frauen um Geld baten. Er ließ die Bettlerinnen in die Wohnung, um ihnen Geld zu geben – und hatte dann keine Chance mehr. Während eine den Mann ablenkte, schlich sich die andere unbemerkt ins Wohnzimmer und ließ drei Holzkistchen mitgehen. Darin befanden sich insgesamt 24 Silbermünzen im Wert von mehreren Hundert Euro. Als das Opfer den Diebstahl bemerkte, waren die Frauen über alle Berge.

Reisende oder ortsansässige Täterinnen?

Die Polizei sucht nun zwei etwa 20 Jahre alte und 1,60 bis 1,70 Meter große Verdächtige – eine mit kurzen schwarzen Haaren, eine mit kurzen blonden. Die eine war dunkel, die andere schwarz gekleidet. Hinweise an die Kriminalpolizei werden unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 57 78 erbeten. Ob es sich um reisende Täterinnen oder eher ortsansässige handelt, ist noch unklar. Beide sollen Deutsch gesprochen haben.

Ähnliche Vorgänge mit bettelnden Frauen hat es unter anderem im Oktober in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) und Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) gegeben. Im ersten Fall hatten zwei angeblich notleidende Trickdiebinnen noch ein Kleinkind dabei und hatten zunächst nur um ein Getränk gebeten. In der Wohnung fanden sie dann mehrere Hundert Euro. Im zweiten Fall trat eine Einzeltäterin als Spendensammlerin auf, die am Ende mit einem vierstelligen Bargeldbetrag verschwand.