Kommissar Borowski (Axel Milberg) besucht einen der Lost Places, den er auf einer Fotografie der Unternehmerin Greta Exner entdeckte. Foto: NDR//horsten Jander

Im „Tatort“ aus Kiel verschwindet der Mann einer Unternehmerin. Borowski und Sahin ermitteln in der schönen Welt des Wohlstands. Hat sich das Zuschauen gelohnt?

Was taugt „Borowski und der Wiedergänger“? Der neue „Tatort“ aus Kiel im Schnellcheck:

Die Handlung in zwei Sätzen Als der Mann der erfolgreichen Unternehmerin Greta Exner verschwindet, ist unklar, ob er Opfer oder Täter ist. Die Kommissare Borowski und Sahin bekommen bei der Suche nach dem Vermissten die Macht des Geldes zu spüren.

Zahl der Leichen 1

Hierarchie Greta Exner, Chefin mit künstlerischen Ambitionen, behält gern die Kontrolle. Vom Hausangestellten lässt sie sich siezen – und lieben. Die Seitensprünge ihres Mannes lösen in ihr perfide Rachepläne aus. Deren Umsetzung will nicht so recht zu dieser Figur passen – wie manches andere auch.

Strategie „Was soll der Gnädige-Frau-Scheiß? Kriechen wir denen jetzt in den Arsch?“, raunzt Sahin, als ihr Kollege auf der Chefetage katzbuckelt. „Kommt drauf an, was wir darin finden“, gibt Borowski zurück. Am Ende ziehen sie neben einer Leiche auch dreckige Unternehmenspraktiken ans Licht.

Rätsel Wieso sollte ein Mann, den der Ehevertrag klein hält, Villa, Jacht, Geld und Sportwagen zurücklassen? Die Kritik an Vermögensverhältnissen ist subtil gesetzt.

Fazit Zeugenaussagen in Schwarz-Weiß ziehen eine zusätzliche Ebene ein, scharfzüngige Dialoge bringen Witz. Und so sorgt dieser Fall trotz vorhersehbarer Auflösung und klischeehaft gezeichneter Figuren für einen unterhaltsamen Fernsehabend.

Spannung 2 Logik 2