Mit viel Wasser wurden Glutnester gelöscht. Foto: 7aktuell.de/Alexander Hald

In der Nacht auf Donnerstag ist im Riverhouse am Neckar ein Feuer ausgebrochen. Die Löscharbeiten dauerten über Stunden an.

Gleich mehrere Anrufer haben in der Nacht auf Donnerstag die Integrierte Leitstelle wegen eines Brandes alarmiert, meldeten gegen 1 Uhr ein Feuer. Das Problem: Sie sahen zwar Flammen in der Dunkelheit und nahmen Rauch wahr, konnten das Geschehen aber nicht genau lokalisieren. Vom Max-Eyth-See in Hofen bis zur Adalbert-Stiftung-Straße in Freiberg variierten die Standorte, wie die Behörden mitteilten. Letztlich stellte sich heraus, dass es im beliebten Ausflugziel Riverhouse, das in der Austraße in Stuttgart-Münster direkt am Neckar liegt, brannte.

Ersten Ermittlungen zufolge brach das Feuer im Bereich eines Müllunterstandes, also im Außenbereich der Gaststätte aus. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, griff es bereits auf das Gebäude und Teile des Dachstuhls über. Dementsprechend wurden weitere Löschzuge und Sonderfahrzeuge angefordert. Mit Wasser, das aus dem Neckar abgepumpt wurde, konnte man „ein komplettes Übergreifen auf das angrenzende Gebäude verhindern“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Mehr als 15 Atemschutzgeräte verbraucht

Obwohl man den Brand insgesamt rasch unter Kontrolle gehabt habe, mussten die Einsatzkräfte die Dachhaut des Gebäudes in Teilen aufwendig öffnen, um Glutnester aufzuspüren. „Dies gestaltete sich vor allem im Bereich der mutmaßlichen Brandausbruchsstelle als langwierig. Hier wurde von der Drehleiter aus mit einer Rettungssäge das Dach geöffnet. Mehrere Trupps arbeiteten unter Atemschutz sowohl von innen als auch von außen, um an alle Glutnester zu gelangen. Insgesamt wurden über 15 Atemschutzgeräte verbraucht“, so der Sprecher.

Anschließend kontrollierte die Feuerwehr alle angrenzenden Bereiche auf den Eintritt von Rauchgasen und entrauchte diese mittels Lüfter. Aufgrund der Lage waren die umliegenden Häuser bis morgens von der Stromversorgung getrennt. Der eigentliche Einsatz habe sich bis 5.30 Uhr gezogen, gegen 7.30 Uhr wurde nochmals zur Sicherheit mit Wärmebildkameras nach Glutnestern oder Schwelbränden gesucht. Noch ist die Schadenshöhe unklar, ebenso die Brandursache. Im Lauf des Tages ist die Kriminalpolizei vor Ort gewesen, noch laufen die Ermittlungen. „In alle Richtungen, wir können bislang nichts ausschließen“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. „Weder Brandstiftung, egal ob fahrlässig oder absichtlich, noch einen technischen Defekt.“

Stefan Sendelbach, Pächter des Riverhouse, will sich gar nicht ausmalen, was ohne das schnelle Eingreifen der Feuerwehr alles hätte passieren können. Er ist froh, dass die Einsatzkräfte verhindern konnten, dass sich der Brand auf das gesamte Gebäude ausbreitet. „Es sind zum Glück nur der Müllbereich, Teile der Küche und ein Büroraum betroffen. Wir schauen heute, wie lange wir eingeschränkt sind.“ Vorerst weiche man ins Weinberghaus aus und versuche, alles soweit gesichert und gesichtet zu bekommen. „Wir schauen, ob wir am Wochenende wieder öffnen können. Das wissen wir aber erst heute Nachmittag beziehungsweise am Abend.“

Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0711 / 8990 - 5778 bei der Kriminalpolizei zu melden.