Manche Pfleger arbeiten auch dann, wenn sie selbst wegen Krankheit eigentlich zuhause sein sollten. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Westend61/IMAGO/HalfPoint

Besonders langjährig Beschäftigte in der Pflege sind davon betroffen: Etwa vierzig Prozent gehen trotz eigener Krankheit zur Arbeit – und das hat natürlich Folgen.

Vier von zehn Pflegekräften erscheinen nach einer Studie der Barmer häufig trotz Krankheit am Arbeitsplatz. Dieses Verhalten steht meistens im direkten Zusammenhang mit Stress, mangelhafter Unternehmenskultur und Arbeitszufriedenheit, wie die Krankenkasse am Mittwoch in Berlin erklärte.

Das gilt vor allem für Beschäftigte, die seit mehr als 16 Jahren im Betrieb arbeiten, wie die Krankenkasse Barmer am Mittwoch mitteilte. Fast die Hälfte von ihnen habe angegeben, häufig oder sehr häufig trotz Krankheit zu arbeiten.

„Präsentismus“ unter langjährig Angestellten verbreitet

Der sogenannte Präsentismus ist nach Angaben der Barmer weniger ausgeprägt bei Pflegekräften, die weniger als zehn Jahre für ihren Arbeitgeber tätig waren. Von ihnen hätten 31 Prozent gesagt, dass sie oft oder sehr oft trotz eigener Krankheit arbeiteten.

Die Barmer analysierte zusammen mit dem Institut für betriebliche Gesundheitsberatung die Ressourcen und Belastungen von rund tausend Pflegekräften in der stationären oder ambulanten Versorgung.

„Trotz knapper Ressourcen sollten sich Fachkräfte niemals verpflichtet fühlen, krank bei der Arbeit zu erscheinen“, erklärte der Barmer-Vorstandsvorsitzende Christoph Straub. Er forderte „deutlich mehr Entlastung“ in der Pflege.