Auch in weiteren Städten in der Schweiz gibt es ähnliche Projekte. Foto: Imago/Teamwork/Achim Duwentäster

Eine dreijährige Studie testet in Zürich, wie der legale Verkauf von Cannabis den Konsum verändert. Am Dienstag startete das Projekt mit 1200 registrierten Teilnehmern – der Großteil davon Männer. Nun werden 800 weitere Probanden gesucht.

In Zürich kann seit Dienstag legal gekifft werden. Das Angebot gilt für 1200 registrierte Studienteilnehmer zwischen 18 und 80 Jahren, wie die Stadt berichtete. Ursprünglich waren demnach 2000 Plätze vorgesehen, aber viele Konsumenten hätten Sorge wegen des Datenschutzes gehabt. Weitere Interessierte können sich noch melden. Ähnliche Projekte gibt es seit ein paar Monaten bereits in Basel und anderen Schweizer Städten.

Über drei Jahre soll im Rahmen des Projekts „Züri Can – Cannabis mit Verantwortung“ geschaut werden, ob und wie der legale Verkauf den Konsum verändert. Die Teilnehmer - 80 Prozent sind Männer - sollen dafür alle sechs Monate einen Online-Fragebogen ausfüllen. Neun Apotheken und sechs Social Clubs bieten den Stoff in verschiedenen Stärken und Geschmacksrichtungen an, weitere sollen hinzukommen. Auch das städtische Drogeninformationszentrum (DIZ) verkauft Cannabis.

Gesundheitsvorsteher: Verbot kann Konsum nicht aufhalten

„Cannabis ist die meistkonsumierte illegale Substanz in der Schweiz“, sagte Andreas Haur, Gesundheitsvorsteher der Stadt Zürich, in einem Youtube-Video zum Start. „Mit einem Verbot lässt sich der Konsum nicht aufhalten.“ Ziel der Studie ist auch, herauszufinden, wie man risikoarm Cannabis konsumieren kann, wie Carlos Nordt, Studienleiter von der Psychiatrischen Universitätsklinik, sagte. Die verkauften Produkte sind im Labor geprüft und anders als oft Ware vom Schwarzmarkt nicht gestreckt oder mit gefährlichen Stoffen belastet.

Die Bundesregierung in Berlin will Kiffen bis spätestens zum Jahreswechsel teilweise legalisieren. Das Bundeskabinett hat einen Gesetzentwurf bereits auf den Weg gebracht. Vor allem soll der Schwarzmarkt damit eingedämmt und die Drogenkriminalität bekämpft werden.